B. Referate. Anthropologie.
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157. Junichi Kikuchi: Beiträge zur Anatomie des menschlichen
Amboss. Zeitschr. für Ohrenheilkunde, 1902. Bd. XLII,
S. 122—125.
Für den menschlichen Amboss verschiedener Rassen fand J. K. folgende
Maasse:
Durchschnitt
Maximum
Minimum
Länge
6,5 mm
7,2 mm
5,4 mm
Breite
4,5 „
5,8 „
3,8 „
Dicke
2,0 „
2,2 „
1 ,h „
Die längsten, breitesten und dicksten Ambosse finden wir bei den
Chinesen und Russen. Seinen Untersuchungen entnehmen wir ferner, dass
die Grössenverhältnisse des Ambosses bei neugeborenen Deutschen grösser
waren als beim erwachsenen; dagegen verhalten sich die Durchschnittsge
wichte umgekehrt. Dr. 0. v. Hovorka-Wien.
158. P. Adloff: Zur Frage nach der Entstehung der heutigen
Säugetierzahnformen. Zeitschr. f. Morphol. und Anthropol.,
1902. Bd. V, Heft 2, S. 357—382 (1 Taf., 5 Textfig-.).
Nach kritischer Erörterung der beiden Theorien über die Entstehung
der komplizierten Säugetierzahnformen kommt Yerf. zum Resultat, dass
wohl zuerst durch Verschmelzungsprozesse aus Stiftzähnen der Reptilien kom-
PGeziertere Zähne geschaffen und dann mechanische Momente dieses neue
* rp bilde ^noch weiter differenziert hätten. (Das weitere würde die Zwecke
dieses Ref. überschreiten, es soll nur auf den Menschen bezüglich folg, bei
gefügt werden:) Dieser Differenzierungsprozess scheine weiterzugehen; so sind
hierher die Bildungen überzähliger Höcker an den unteren Molaren des
°rang (nach Selenka) zu rechnen. Aber auch der Mensch weise solche
Gebilde auf: Der Carabellische Höcker sei so als progressive Bildung zu
deuten. Er komme bei höheren Rassen häufiger vor als bei niederen (? Ref.)
üa °h Batujeff, an den zahlreichen diluvialen Zähnen des Krapina-Fundes
fehle er. Homologie mit den Nebenhöckern des Orangzahnes bestehe nicht,
hde Entstehung wird in Zusammenhang gebracht mit einer durch die all
mähliche Kieferverkürzung entstehende Verschiebung des Angriffspunktes der
6 r össten Kraft (vom M 9 der Affen zu M, des Menschen) eine Verschiebung
(und Vergrösserung des betr. Zahnes), die bei niederen Rassen oft noch
mcht vorhanden sein soll. Diese Verschiebung wird nun die im Fluss be-
dudliche Höckerneubildung beeinflussen, der Höcker findet sich meist am
*^1 (heim Orang die betr. Höcker öfter am M 2 ). — Noch häufiger ist ein
überzähliger Höcker (bis 90% ?) am *2. Milchmolar; falls auch für seine
^euese obige Erklärung stimmt, müsste dieser Erwerb früher begonnen haben
0c fer rascher verlaufen sein.