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B. Referate. Urgeschichte.
371. Christison, Buchanan and Anderson: Account of the exca-
vation of the Roman Station of Camelon, near Falkirk,
Stirlingshire, undertaken by the Society in 1900. Proceedings
of the Society of Antiquaries of Scotland, 1902. Vol. XXXV,
S. 329—417.
Der mit zahlreichen Abbildungen und Plänen ausgestattete Bericht
enthält 1. die Geschichte und die allgemeine Beschreibung der Ausgrabung
von Christison, 2. die Darstellung der baulichen Details durch Buchanan
und 3. die Beschreibung der Kleinfunde durch Anderson. Das Kastell liegt
nordwestlich von Falkirk 1100 Yards nördlich vom Antonius-Wall, also vor
der Front dieses Walles. Es besteht aus drei Teilen, einer regelmässigen
rechtwinckligen Anlage in der Mitte, südlich daran stossend ein etwas
grösserer schiefwinkliger befestigter Raum; nach Norden setzt sich die West
mauer des Mittelteils bis zu einem Steilabfall fort. Der mittlere Teil misst
040 Fuss 0—W und 620 Fuss N—S. Es ist, wie alle schottischen Kastelle,
eine Erdbefestigung, aber mit steinernen Einbauten. Das Prätorium liegt
fast central. Ein Stein enthielt das Zeichen der 20. Legion. Die Funde
haben im wesentlichen denselben Charakter wie in andern römischen Kastellen.
Viel Terra sigiliata und andere Keramik, z. T. mit Töpferstempeln und
Graffiti; auch glasierte Scherben. Unter den Bronzen fallen einige prachtvoll
emaillierte Fibeln auf. Die Münzen reichen von Vespasian bis Marc Aurel.
Dr. A. Götze-Berlin.
372. G. Coffey: Irish copper celts- Journal of the Anthrop.
Institute, 1902. Vol. XXXI, S. 265—278, Taf. XXI—XXXIV.
Aus Irland sind jetzt mindestens 150 Kupferbeile bekannt. C. teilt
13 Analysen mit, welche sämtlich etwas Zinn resp. Zinn-Antimon enthalten,
aber nicht mehr hiervon, als man auch im rohen Kupfererz vorfindet, was
ausführlich nachgewiesen wird. Es werden zwei Haupttypen unterschieden:
1. roher Typus, Form der Steinbeile; 2. Metall-Typus mit ausladenden
Ecken der Schneide, und zwar a) kürzere, b) längere Form. I>ie letztere
leitet zu den Bronze-Flachcelteu über, so dass also die Kupferbeile den
Übergang von der Steinzeit zur Metallzeit erkennen lassen. Über die Fund
umstände ist wenig bekannt. Man kennt nur drei Gesamtfunde, in «(denen
ausser den Beilen Pfriemen, Dolchklingen und eine Schwertstabklinge ver
treten sind, alles alte Typen. C. kommt zu dem Resultat, dass die Kupfer
beile eine Kupferzeit in Irland als besondere Periode repräsentieren.
Dr. A. Götze-Berlin.