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Volltext: Internationales Centralblatt für Anthropologie und verwandte Wissenschaften, 7.1902

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B. Referate. Urgeschichte. 
nun Hampel den gotischen Stil im Osten studiert hat, der am Pontus 
mit griechischer Kunst in Berührung kam, werden auch diese Stücke mit 
grosser Wahrscheinlichkeit in die westgotische Zeit Spaniens verlegt, von 
der bisher nur das Kreuz von Orviedo und die Kronen von Guarrazar be 
kannt waren. Zwei Schnallen zeigen in Ornamenten und Silhouette antike 
Reminiscenzen und Ähnlichkeit mit gotischen Fundstücken aus Ungarn, 
während die 3 andern aus einer andern Werkstatt hervorgegangen sein müssen. 
Im zweiten Aufsatz werden noch 3 verwandte Stücke von derselben 
Fundstelle hinzugefügt, die jedoch nicht im Museum zu Madrid liegen, sondern 
anscheinend im Privatbesitz zu Strassburg sind. Die Technik ist dieselbe; 
sie sind nach Modellen von Zinn oder Holz in Bronze gegossen und nachher 
mit dem Grabstichel bearbeitet; auch die Ornamentmotive sind verwandt, 
nur hat der vermutete westgotische Arbeiter die aufgerollten Blätter des 
antiken Vorbildes z. B. in Vogelköpfe umgearbeitet, die an 2 Schnallen 
charakteristisch sind. Die dritte dagegen weicht wieder ab und steht antiker 
Kunstübung ferner. So scheinen bei Toledo noch wichtige Reste der west 
gotischen Kunstübung zu ruhen, die noch planmässiger Bergung harren. 
Prof. Dr. Walter-Stettin. 
5. Afrika. 
325. G. B. M. Flamand: Hadjrat Mektoubat ou les pierres écrites. 
Premières manifestations artistiques dans le Nord-Africain. 
Bull, de la Soc. anthropol. de Lyon. 1901, Sitzg. y. 29. Juni. 
In Nordafrika sind seit langem eine beträchtliche Anzahl Felsen 
gravierungen (von den eingeborenen Arabern Hadjrad Mektoubat, d. h. be 
schriebene Steine benannt) bekannt, die bereits des öfteren die Aufmerksam 
keit der dort reisenden Forscher u. a. von Koch nnd Jacquot, Armieux, 
Barth, Hamy, Bonnet u. a. erregt haben; Verf. giebt eine diesbezügliche 
umfangreiche Litteraturzusammenstellung. Bei seinen seit mehreren Jahren 
vorgenommenen eigenen Reisen nach dem äussersten Süden von Oran und 
der Sahara im besonderen gelang es ihm, eine grosse Anzahl neuerer Fund 
orte aufzufinden, sodass er nunmehr ziemlich 50 Stationen mit Steinzeich 
nungen, die er in der vorliegenden Arbeit einzeln aufführt, kennt. Haupt 
sächlich sind es im Süd-Oran die Berge von Ksour und die Hochplateaus, 
in der Sahara Chebkha, Mzab, Tadma'id und Tidikelt. Die Felsen weisen 
hier Gravierungen auf: Zeichnungen und Inschriften, die indessen ver 
schiedenen Perioden entstammen. Es lassen sich unterscheiden 1. prä 
historische, d. h. neolithische Gravierungen, 2. libysch-berberische Gravierungen 
und Inschriften, die zum Teil bis in die moderne Zeit hineinreichen, 3. musel 
männische Inschriften und 4. ganz molerne Zeichnungen und Inschriften der 
Legionäre. 
In erster Linie interessiren uns hier die vorgeschichtlichen Darstellungen ;
	        
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