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В. Referate. Urgeschichte.
Anzahl топ wendischen Grabfunden mitten im Wendenlande unerklärlich und
deshalb unmöglich sei. — Ein Eingehen auf die Beweisführung Feyerabends
ist an dieser Stelle wohl überflüssig. J) r . H. Seger-Breslau.
314. L. Feyerabend: Ein Schalenstein in der Oberlausitz. Jahres
hefte 1902. Bd. V, S. 341—345.
Beschreibung eines bei Blogschütz unweit Bautzen liegenden Steines
von 86 cm Länge und 70 cm Breite, dessen Fläche mit runden und kreuz
förmigen Vertiefungen bedeckt ist. ln der Nähe befinden sich Hügelgräber.
Dr. H. Seger-Breslau.
315. R. Forrer: Zur Ur- und Frühgeschichte Elsass-Lothringens-
Nebst vor- und frühgeschichtlicher Fundtafel mit 192 Ab
bildungen in Licht- und Farbendruck. Strassburg, K. J.
Trübner, 1901.
Diese Fundtafel ist eine wertvolle Bereicherung unseres bildlichen
Anschauungsmaterials. Sie ist in 5 Abschnitte gegliedert: Steinzeit (ältere,
jüngere), Bronzezeit (frühe, mittlere, jüngere), Eisenzeit (ältere, jüngere),
Römerzeit (frühe, mittlere, spätere Kaiserzeit), Völkerwanderungszeit
(Alemannen und Franken, Merovinger). Ihr Vorzug andern Tafeln gegen
über besteht darin, dass die Grenzlinien der einzelnen Perioden so gezogen
sind, dass die Übergangsformen sofort als solche kenntlich werden. Die
dargestellten Typen sind sorgfältig ausgewählt und gewähren einen guten
Überblick über das vorhandene Fundmaterial. Besonders nützlich erscheint
dem Referenten die Abbildung des silbernen Löffels (No. 164) mit ein
graviertem Christusmonogramm und des gläsernen Anhängers (No. 162) in
Tischform: beides Anzeichen des Christentums, wie solche auch in Mittel
und Norddeutschland an Gegenständen der Merovingerzeit nicht allzuselten
erscheinen, wenn auch meistens in ganz entstellter Form.
Der Text besteht aus Begleitworten zur Fundtafel und aus einer zu
sammenfassenden Übersicht über die Vorgeschichte des behandelten Gebietes.
H. Kemke-Königsberg.
316. G. Schwalbe: Der Schädel von Egisheim. Mit 6 Abbildg.
im Text und einer Lichtdrucktafel. Beiträge zur Anthro
pologie Elsass-Lothringens. Heft 3, S. 1—64. Strassburg,
K. J. Trübner, 1902.
Mit derselben Sachlichkeit, wie den Neanderthalschädel, hat Verf.
auch den Schädel von Egisheim, der zweifelsohne diluvialen Alters ist, einer
kritischen Analyse unterzogen, und zwar das Original, denn wie er auch in
diesem Falle feststellen konnte, ergiebt die Untersuchung dieses selbst ein
anderes Ergebnis, als die eines Gypsabgusses. Bei dieser Analyse kam es