Volltext: Internationales Centralblatt für Anthropologie und verwandte Wissenschaften, 7.1902

252. S. R. Aspelin: M. A. Castrens Aufzeichnungen über die Alter 
tümer im Kreise Minusinsk (Deutsch). Finska fonrniinnes- 
föremngens Tidskrift. 1901. Bd. XXI, No. 1, S. 1—54. 
Mit 33 Figuren im Text. 
Die hier von Aspelin in deutschem Gewände veröffentlichten Auf 
zeichnungen des berühmten finnländischen Sprachforschers sind kürzlich im 
Privatbesitz gefunden und durch die Verwandten C.s der Finn. Altertums 
gesellschaft zur Verfügung gestellt worden. Sie enthalten in Tagebuchform 
eine Schilderung der Reise, welche C. im Sommer 1847 von Atschinsk nach 
Minussinsk und durch die Steppen zwischen dem Abakan und dem Jenissej 
und östlich von Minussinsk unternahm. C. beschreibt ausführlich die ver 
schieden geformten Gräber, welche über die Steppen zerstreut liegen und 
von denen er eine Anzahl untersuchte, sowie die mit Ornamenten versehenen 
oder zu menschlichen Figuren ausgearbeiteten Felsplatten, welche an einigen 
Gräbern aufgestellt sind, und einzelne der später durch finnländische Expe 
ditionen abgebildeten berühmten Inschriftfelsen. — Hier und da sind kleinere 
Mitteilungen ethnographischen Inhalts eingefügt. 
Mag. phil. A. Hackman-Helsingfors. 
253. G. Dumoutier: Notes de palöoethnologie japonaise. L’Anthro- 
pologie. 1901. Bd. XII, S. 371. (1 Tafel.) 
Verf. hebt hervor, dass die jetzt noch in Jesso wild lebenden Aino 
für die sehr schönen Werkzeuge und Töpfereien, die in ganz Japan zerstreut 
Vorkommen, nicht verantwortlich gemacht werden können. Dagegen erzählen 
ihre Sagen von einem Zwergenvolk, das sie besiegt und vernichtet haben, 
und das in unterirdischen Höhlen lebte. Man kann also die gut geformten 
Instrumente, welche öfters an die schönsten Exemplare dänischer Kunst 
erinnern, diesem Volk zuschreiben, während andere Kjökkenmöddinger die 
viel roheren Erzeugnisse der Aino enthalten. Solche Abfallhaufen sind jetzt 
noch in der Nähe der Ainodörfer in der Bildung begriffen. 
Die prähistorischen Fundstätten Japans haben manches mit der euro 
päischen Industrie gemeinsam, während sie sich auf der anderen Seite 
wieder durch andere Merkmale von ihr entfernen. Paläolithische Werkzeuge 
sind bisher nicht gefunden worden. Das älteste Instrument scheint die 
°vale Keule zu sein, welche, wie diejenige der Indianer oder der Kanaken, 
auf beiden Seiten eine Furche trägt. — Die schön geglätteten Äxte sind 
manchmal sehr gross (bis 0,70 m); sie bestehen aus Feuerstein, Jaspis, 
Diorit, Porphyr oder Serpentin. Keine derselben ist durchbohrt. Die 
Meissei sind ziemlich selten; sie erinnern öfters an die Pfeile mit querer 
Schneide aus den dänischen Kjökkenmöddingern. Die Hämmer oder Keulen
	        
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