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Volltext: Internationales Centralblatt für Anthropologie und verwandte Wissenschaften, 7.1902

B. Referate. Ethnologie. 
215 
im Alter von 21 Jahren aus allen Provinzen des Landes anthropologisch 
untersucht. Gelegentlich seiner Anwesenheit in Paris teilte Verf. bereits 
einige Resultate dieser Aufnahmen mit, die bald in einem umfangreichen 
Bande veröffentlicht werden sollen. 
1. Die durchschnittliche Körperlänge der Schweden beträgt 170,88 cm. 
Die Anzahl der sehr grossen Individuen (170 und darüber) beläuft sich 
auf 59,2 °/ 0 . — 2. Bezüglich der Schädelform sind nach A. Retzius’ Ein 
teilung 87 °/ 0 dolichocephal (bis 80) und 1 o °/ 0 brachycephal (80 und dar 
über). Unter den 87 % Dolichocephalen sind 65,9 % Mesocephale vorhanden. 
3. Das Verhältnis von Langköpfen zu Kurzköpfen schwankt nach den 
Provinzen. In der Mitte Schwedens giebt es ein weites Gebiet, wo die 
Dolichocephalie bedeutend das Übergewicht hat (z. B. in Daisland 95,14°/ 0 , 
Södermanland 94,97% etc.); im Norden und Süden steigt der Procentsatz 
für Brachycephalie allmählich an (z. B. Schonen 81,40 % Dolichocephale 
und 18,60°/ 0 Brachycephale, in Westerbotten 80,97°/ 0 resp. 19,03°/ 0 ). 
Auch in einer Provinz des Centrums, in Upland, ist die Kurzköpfigkeit be 
merkenswert (20,98 °/ 0 ); sie rührt von einer starken Einwanderung belgischer 
Wallonen vor Jahrhunderten her. — 4. Nirgends in Schweden kommt eine 
so hochgradige Kurzköpfigkeit vor, wie sie Arbo für die Westküste Nor 
wegens festgestellt hat. — 5. Der mittlere Schädelindex (nach Abzug von 
2 Einheiten vom Kopfindex) beträgt 75,9. Er ist in den centralen Pro 
vinzen geringer (z. B. Södermanland 74,8, Dalsland 74,9, Bohusland 75,1 etc.); 
nach Norden und Süden nimmt er zu (z. B. Yesterbotten 76,9, Schonen 77,0). 
— 6. 75,3°/o der Bevölkerung hat blonde Haare, 22,4% dunkle, (21,6% 
braune, 0,8% schwarze,) 2,3% rote Haare. — 7. Die Farbe der Iris ist 
bei 66,7% hellblau oder grauschwarz, bei 4,5% braun und bei 28,8% 
mischfarbig. Br. Buschan-Stettin. 
215. Ralf Saxen: Das Alter der schwedischen Bevölkerung in 
Finnland, beleuchtet durch die Ortsnamen. (Schwed.) Zeit 
schrift der Finnischen Altertumsgesellschaft. 1901. Bd. XXI, 
S. 1—46. Mit deutschem Auszug. 
Im Centralblatt 1891 ist S. 287—289 ein Aufsatz von Prof. Setälä 
(Helsingfors) über die Einwanderung der Schweden nach Finnland referiert 
worden, in welchem der Yerf. im Gegensatz zu 0. Montelius’’ Theorie von 
dem hohen Alter der schwedischen Bevölkerung Finnlands die Ansicht ver 
ficht, dass die schwedische Einwanderung erst in der Wikingerzeit begonnen 
hätte und die eigentliche Ausbreitung der schwedischen Siedelungen in die 
zunächst folgenden Jahrhunderte (ca. 1000—1300) verlegt werden müsste. 
Nur w T enig später erschienen die Arbeiten von Saxen und Wiklund. 
Während der Finnländer Saxen auf Grund seiner Untersuchung der schwedischen 
Ortsnamen Finnlands zu demselben Resultat kommt wie sein Landsmann
	        
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