B. Referate. Urgeschichte.
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wurden und völlig verschieden sind von den Erzeugnissen der jetzigen
Neger. Wenn es sich um Europa handelte, würde man diese Kultur als
neolithisch betrachten. Wir haben es mit einer Werkstätte zu thun, wo
Instrumente hauptsächlich aus Limonit und Labradorit angefertigt wurden.
Mehrere derselben • sind ganz eigentümlich und finden ihre Analogon nur
im Becken der Faleme, zwischen Senudebu und Medina. Man kann sie
folglich einer der schwarzen Völkerschaften, Baga u. s. w. zuschreiben,
welche diesen Theil Afrikas vor dem Einbruch «cler Mandingen, der Fulah
und Susu bewohnten. Br. L. Laloy-Bordeaux.
118- A. H. Keane: The gold of Ophir-whence brought and by
whom? Rhodesia (London), 1901. Bd. VIII, S. 250, 264, 278
und 292. — Dasselbe, 244 Seiten. London, Edw. Stanfort 1901.
Es ist darüber viel gestritten worden, wo das Land Ophir gelegen
habe, von dem den biblischen Nachrichten zufolge David, Salomo, Hiram
und die Königin von Saba ihre Kostbarkeiten bezogen haben. Man hat
Arabien, Indien und Südostafrika als das Ursprungsland derselben, und
Himyariten, Phönicier, auch beide zusammen als ihre Gewinner und Händler
dafür angesehen. Für die Annahme, dass die von der Bibel erwähnten
Schätze aus Indien gestammt hätten, liegt nicht der geringste Grund vor.
Verfasser weist den Schluss, den man aus der Nachricht, die Schiffe Hirams
hätten Elfenbein, Affen und Pfauen gebracht, zu Gunsten dieses Landes
ziehen zu müssen glaubte, zurück; denn um Elfenbein und Affen zu be
kommen, brauchten die Hebräer nicht erst soweit zu gehen, diese Dinge
wmrden ihnen schon in Afrika geboten, und die Deutung des hebr. tukkim
als Pfauen ist gar nicht erwiesen; vielmehr glaubt Verfasser mit Peters an
nehmen zu dürfen, dass die hebräischen Schriftsteller damit das Guineahuhn
gemeint haben, das nach Carl Ritter in einer afrikanischen Sprache
tukka heisst.
In scharfsinniger Weise weist Verfasser nach, dass Ophir in Arabien
zu suchen sei. Es war aber nicht der Ursprungsort des Goldes, sondern
nur der Stapelplatz für dasselbe, sowie für die anderen Kostbarkeiten, mit
denen die Bewohner des Sabäischen Reiches, die Himyariten, Handel trieben.
Es lag an der Südküste Arabiens, aber nicht direkt am Wasser, sondern
sein Hafenplatz war Mesha (ein Name, der mit Ophir Genesis X zusammen
aufgeführt wird), das spätere Moscha, den griechischen und römischen Schrift
stellern noch als ein vorzüglicher Hafen (Portus Nobilis) bekannt. Havilah,
das an der erwähnten Stelle gleichfalls genannt wird, war das Gold und
Edelsteine erzeugende Land, es muss in das heutige Rhodesia verlegt
werden, denn hier, besonders zwischen dem unteren Zambesi und dem
Limpopo (Masliona-Matabele-, Manica-Land) ist die Gegend an Gold und auch
Silber, sowde an Edelsteinen, im besonderen an Chalcedon (so übersetzt Verf.