ß. Referate. Urgeschichte.
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kann wie diese der Übergangsperiode zugewiesen werden. Verf. hat ähnliche
Funde in Catenoy bei Clermont (Départ. Oise) gemacht. Es war da auch
eine Mischung von alten Formen, wie Solutréischer oder Magdalenischer Schaber
und Meissei mit neueren Typen und ziemlich rohen Scherben, keine polierte
Instrumente. Die Fauna ist die jetzige. Im Departement Yonne findet
man alle Zwischenstufen zwischen ganz rohen Werkzeugen und der polierten
Art. Die ersteren sind längliche Feuersteinklumpen, deren eines Ende in
eine rohe Spitze oder Schneide geformt ist; der Rest des Instruments ist
noch Naturzustand. Von da aus kommt inan ganz allmählich zur Picke
einerseits und zum Kneif andererseits. Viele der letzteren sind schön
geformt und führen direkt zu den schönen Äxten des nachfolgenden Alters.
Fis scheint also festgestellt, dass in der Mehrzahl der Fälle der Übergang
von der paläolithischen zur neolithischen Periode ganz allmählich gewesen
ist; sein Mechanismus war je nach den Gebieten verschieden.
Dr. L. Laloy-Bordeaux.
B. Spezielles. Funde.
a. Belgien.
93. A. de Loë: Rapport sur les fouilles exécutées par la Société
d’Archéologie de Bruxelles pendant l’exercice de 1899.
Bruxelles, Vromant & Cie. 1900. 8°, 38 S.
Es sind meist nur kurze, für die Lokalforschung wesentliche Notizen
namentlich über Funde aus der römischen und fränkischen Epoche. Von
grösserem Interesse ist der Fund eines aus Eichenholz gearbeiteten Schiffes
von 15 Meter Länge im Hafen von Bruges; es lag unter einer Schicht,
welche um 1050—1250 entstanden ist. Man fand in seinem Innern eine
Menge Gegenstände, u. a. schwarze Thongefässe und Netzsenker aus römischen
Ziegelstücken. Bei Assche-la-Chanssée wurde ein mit Eichenplanken aus
gezimmerter Brunnen aufgedeckt, welcher viele römische Funde, u. a. eine
Grossbronze des Kommodus enthielt. Bei Denterghem (Westflandern) ent
deckte man einen Pfahlbau mit zahlreichen Artefakten, die von der Stein
zeit an bis in das Mittelalter reichen. Spuren von anderen Pfahlbauten
beobachtete man bei Roulers und Emelghem.
Dr. A. Götze-Berlin.
94. J. Claerhout: Notice sur les objets de la station palustre
de Denterghem. Annales de la Société d’archéologie de
Bruxelles, 1901. Vol. XV, 2/3, S. 1. (avec 2 planches.)
Südlich von Brügge in Westrändern wurde bei Denterghem gelegent
lich der Entsumpfung einer Wiese ein Pfahlbau aufgedeckt: Reste der Reihen
>on Eichenpfählen stehen noch, und zahlreiche Stücke der buchenen und
fichtenen Dielen birgt der Torf, jene über 2 Meter, diese über 4 Meter