B. Referate. 3. Urgeschichte.
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chaeol. 1898. Bd. XVIII, S. 14. (Fortsetzung; vgl. dieses
Centralbl. III, 150.)
Das Grabfeld von Noutonic (Taf. V —YII): 40 Gräber mit liegenden
Höckern vom Uneticer Typus (Bronzezeit) in einer häufig regelmässig hergerichteten
Steinkiste, deren einzelne Teile bis 300 kg schwer waren. Als Beigaben fanden
sich bronzene und goldene Ohrringe, 3 Arten von Nadeln (Säbelnadeln mit Oesen
mit ovalem, schaufelförmigem Kopf und mit Ring und Kettchen, Halscolliers von
Bernsteinstücken und Bronzeröhrchen, geschlossene, halboffene und mächtige
gerippte, röhrenförmige Blecharmringe, Bronzedolche, sowie Gefässe vom Uneticer
Typus. In der Mitte des Grabfeldes fanden sich drei Gräber jüngeren Datums mit
ausgestreckten Skeletten, römischen Bronzefibeln (Übergang der gallischen zur
römischen Kaiserzeitkultur), wie sie sonst in Brandgräbern (Dobniehov) gefunden
wurden, weiter ein Beinkamm, Nadeln und Gefässe (Abbildung p. 18). — Grab
feld mit liegenden Hockern in Kamyk von gleichem Typus wie das voran
gehende (Abb. d. Gefässe p. 26). — Gallisches Grab bei Gross-Horesovic:
Skelettgrab mit La Tenebuckelringen (mit 8 hohlen Buckeln und Schloss), Eisen
gürtelkette, Bronzeringen. — Eisengiesserofen bei der Zuckerfabrik von
Klobuk, nach den Vorgefundenen Scherben der Römerzeit angehörig; der eine
Ofen war kegelförmig (unten 460, oben 260 mm im Durchmesser, 450 mm hoch),
der zweite elliptisch-cylinderförmig (350 und 330 mm unten im Durchmesser) mit
vertikalen 450 mm hohen Wänden. Die Oefen enthielten Eisenschlacken, welche
aus 78,35 °/ 0 Eisenoxyd und Sauerstoffverbindungen von Silicium (16.18 %), Alu
minium (4,93 °/ 0 ) und Calcium (0,37 °/ 0 ) bestanden und Spuren von Magnesia,
Mangan und Schwefel enthielten, im Ganzen also noch sehr eisenreich waren. —
Vereinzeltes Grab mit liegendem Hocker bei Zvoleneves ohne Stein
fassung, aus der Neolithzeit stammend. Als Beigaben fanden sich um den Kopf
herum drei Gefässe mit gestricheltem und getüpfeltem Ornament, sowie Scherben
eines vierten; überdies zwei ornamentierte Muschelschalen, eine Anzahl von
aus Muscheln zugeschliffenen Ringelchen (bekannter neolith. Schmuck) und ein
Hundekiefer (s. Abbildungen p. 34). — Kulturschichten und Gruben in
Premy sleni: eylinder-, kegel-, pyramidenförmige Aschengruben (Abbildung p. 35)
von 80 bis 200 cm im Durchmesser mit Scherben, Tier- und Menschenknochen,
Küchenabfällen, sowie Bruchstücken von Bronze-, Bein- und Steinartefakten, wie
Nadeln, Armbändern mit spiralig eingedrehten Enden (Hallstatt), Knochenpfeilen,
Pfriemen, Feuersteinmessern, Lehmhüttenbewurf etc.
Br. II. Matieglca-Prag.
76. L. Cervinka: Archaeologicke zprävy zokoli Uh. Hradiste (Archäol.
Berichte aus der Gegend von Ung. Hradischt [Mähren]). Casopis
vl. sp. muz. v. Olomouci. 1897. S. 140. (Mit Abbildungen
und einer Tafel.)
Altstadt: Spuren von Ansiedlungen und Skelettgräbern „na Spitälkäch“. —
Urnenfeld „ve Ctvrtich“ (vom Lausitzer Typus). — Neolithische Ansiedlung auf