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Volltext: Globus, 18.1870

Aus allen 
Flagge ! " tönt es vom Lande her über das Waffer . Die Ret - tung war da ; die ersten Menschen , denen die Geretteten die Hand drückten , waren deutsche Landsleute . Die Missionäre von Friedrichsthal , Starik und Gerike , nahmen sich der Schiffbrüche gen in freundlichster Weise an , speisten die Ausgehungerten und pflegten die Ermatteten bis zum 16 . Juni . Unter den Eskimos verbreitete sich rasch die Kunde von der unerhörten Eisfahrt ; sie eilten herbei , die Fremden zu begrüßen , und traten mit selben in Verkehr . 
So ward der Jahrestag der Expedition gefeiert . An diesem Tage ( 15 . Juni ) wußten die Geretteten bereits , daß sie die Heimkehr bald beginnen könnten ; die königlich dänische Handelsbrigg „ Constance " , Eapitän Bang , hatte in kurzer Zeit eine ihrer gewöhnlichen Fahrten zwischen Grönland und Kopen - Hägen anzutreten ; man mußte deshalb nach Julianshaab zu kommen suchen , dem Abgangsorte jenes Packetbootes . So be - gaim dann der Schlußact des Unternehmens , die Heimkehr . Die Boote von der „ Hansa " brachten ihre Insassen am 16 . Juni nach Nennortalik , wo der dänische Beamte Rösing , am 17 . Juni nach Lichtenau , wo der Missionär Spindler sehr mend war . Von Lichtenau ward ein Bote an den Colonie - steuererheber Kursch in Julianshaab entsendet , um die Erlaub - niß zur Fahrt mit der „ Constanze " zu erbitten . Fast sollte hier 
Aus allen 
Studien über keltische Sprachen und Alterthümer . 
Durch die großartigen Arbeiten deutscher Gelehrten über die Linguistik und die Alterthümer der germanischen Völker sind Antriebe zur Erforschung auch der Sprache und Alterthümer der keltischen Völkerschaften gegeben worden . Auch in dieser Be - ziehung stehen unfere Forscher ( Zeuß , Brandes , Lorenz Dieffen - bach ic . ) jenen anderer Nationen weit voran . 
Die keltische Völkergruppe ist sicher eine sogenannte indo - germanische . Gallien war ihr Hauptland und ihr Blut wiegt vor in einem großen Theile der heutigen Franzosen . Die Kelten oder Galater haben viele Theile Europas besiedelt und eine Colonie derselben blieb selbst in Kleinasien . Sie waren bleibend seßhaft in einem Theile Hispamens , größtentheils mit den iberischen Urbewohnern gemischt . Sie eroberten und siedelten den größten Theil Oberitaliens ( Gallia cisalpina ) ; auch die Helvetier gehörten zu ihnen . Auch Großbritannien war fast ausschließlich von Kelten bewohnt , deren Reste dort , und als Auswanderer von dort , als solche mit eigener Sprache sich bis heute erhalten haben . Lorenz Dieffenbach sagt ( „ schule der Völkerkunde und der Bildungsgeschichte " . Frankfurt am Main 1864 , S . 14 ) : „ Gerade diese lebenden Reste tigen uns zur Annahme einer Gruppe , deren einer Hauptast in Irland und Schottland , jetzt nur noch in Theilen dieser frü - her von ihm erfüllten Länder , und auf mehreren Inseln wohnt und den Namen der Galen ( Gaelen ) , richtiger und antiker Gaidelen ( Gadhelen ) : c . trägt . Der andereHauptast , wel - chen wir den britonischen oder kymrobritonischen nen - nen , bewohnte vor der sächsischen Eroberung ganz England , wanderte nach derselben zum Theil nach der Bretagne aus , gab erst fpäter Volksthum und Sprache in Cumberland , Devon - shire und erst im achtzehnten Jahrhundert in Cornwal auf , und erhält beides jetzt noch in Wales ( Cymru ) und in der Niederbretagne . Zu diesem zweiten Hauptaste scheinen sämmt - liche Kelten des geschichtlichen Alterthums gehört zu haben ; desto räthselhafter bleibt die Trennung und jedenfalls frühere Ein - Wanderungszeit des gaidelischen Hauptastes . — Die keltischen Briten in England riefen einst germanische Land - und See - 
Erdtheilen . 159 
noch ein Mißgeschick eintreten , indem das Schiff ausgelaufen war ; die Dichtigkeit des Eises zwang indeß zur Rückkehr und Eapitän Bang , ein Schleswiger von Geburt , lud freundlichst zur Mitfahrt ein . „ Am 22 . Juni verließen wir die Boote von der „ Hansa " , die uns so treu gedient hatten ; am 1 . September landeten wir in Kopenhagen ; staunend hatten wir von den däni - fchen Lootfen die Kunde von dem großen Kriege , jubelnd die von den herrlichen Siegen vernommen * ) . " 
* ) An Bord der „ Hansa " befanden sich : Eapitän Paul Friedrich August Hegemann , geb . zu Hooksiehl , wohnhaft in Oldenburg . Dr . phil . Gustav Laube , Docent an der Universität und polytechni - schen Schule zu Wien , aus Jnglitz . Dr . med . Reinhold Wilhelm Buch holz , Docent an der Universität zu Greifswalde . Erster Offi - zier : Richard Hildebrand , aus Magdeburg . Zweiter Offizier : Wilhelm V ade , geboren zu Hoheu - Wieschendorf , wohnhaft in Rostock . Zimmermann : Wilhelm Bowe , geboren zu Groteliste , wobnhast in Grohn . Koch : Johann Wübkes , ' aus Jourse . Matrosen : Philipp Heyne aus Helfta , Mansselder Seckreis ; Friedrich Kcwell aus Bremen ; Bernhard Gätjen aus St . Magnus ; Mar Schmidt , ge - boren zu Beuthen , wohnhaft in Königsberg ; Paul Tilly , geboren zu Brakel , wohnhaft in Pr . Minden ; H . Büttner aus Bremen . Leichtmatrose : Conrad Gierte , geboren zu Bromberg , wohnhaft in Stettin . 
Erdtheilen . 
räuber zu Hülfe gegen die dem andern ältern gaidelischen Haupt - aste der keltischen Gruppe angehörigen Skoten . Bei dieser Gelegenheit wollen wir ein Beispiel anführen für die öfters ent - gegengesetzten Richtungen , in welchen die Forschung oder stens die Laune der Gelehrten vorschreitet . Der irische Eng - länder Betham trennt die noch lebenden Sprachen der keltischen Gruppe als gänzlich unverwandt von ein - ander ; der deutsche Forscher Holtzmann die lebenden Kel - ten , als Unkelten , von denen des Alterthums . " 
Der Forschung ist noch ein weiter Spielraum offen . Es war ein glücklicher Gedanke , eine „ Revue eeltique " zu grün - den , von welcher die erste Nummer in Paris erschienen ist . Man kann dieselbe als international betrachten , da sie gleichsam ein Magazin ist , in welchem Gelehrte aus verschiedenen Ländern ihre Forschungen niederlegen . 
Die beiden Sprachen , welche man insgemein als keltische bezeichnet , zerfallen in zwei weit von einander getrennte Clasfen : das galische und das kymrische . Jedes derselben hat seine Dialecte , aber diese können in der galischen Gruppe nur als Mundarten , nicht als besonderer Sprachstamm aufgefaßt werden . Wenn man fragt : Sprichst du Galisch ? so wird der Jrländer , der Manxman ( von der Insel Man ) und der schot - tische Hochländer darauf ein und dieselbe Antwort geben . In der kymrischen Gruppe bilden Welsch , Armorisch ( in der Niederbretagne ) und Eornisch drei scharf bestimmte Sprachen . Die beiden elfteren sind noch lebendig , aber jede derselben hat wieder ihre Unterabtheilung . Das Welsch in Nordwales weicht von dem ab , welches in Pembroke gesprochen wird . In der Bretagne werden , wie Jubainville in der „ Revue " weist , nicht weniger als vier Dialecte gesprochen ; die Centra derselben sind : Leon , Bannes , Cornouailles und Treguier . Das Cornische in Eornwallis starb im vorigen Jahrhundert aus . 
Die „ Revue " enthält eine Abhandlung Henneffy's über die alte irische Kriegsgöttin . Sie wurde als Morrigan bezeichnet und übte mächtigen Einfluß auf das Volk . Nicht ten umschwebte sie einen von ihr begünstigten Krieger , der dann die feindlichen Heerfchaaren vor sich her trieb , oder sie warnte ihn vor Gefahren . Diese Morigan hatte die Gestalt einer Krähe
	        
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