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Volltext: Anthropos, 9.1914

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Miscellanea. — Bibliographie. 
aus persönlich und spiritualistisch verstanden 
werde. Es bezieht sich nämlich fast ausschließ 
lich auf das Handeln von Geistern (ghosts and 
spirits). Primitiv ist der mana -Begriff ebenfalls 
in keiner Weise, da er in karakteristischer Weise 
sich findet in dem weiten Inselgebiet des pazifi 
schen und indischen Ozeans, dessen Bevölkerung 
bei ihrer Entdeckung in keiner Weise sich als 
unzivilisiert repräsentierte, und die schon vor 
Jahrhunderten auf Tonga und Ponape megalithi- 
sche Bauten errichtete, die noch heute in ihren 
Trümmern unsere Bewunderung erregen. (Man 
vergleiche, wie die nach kulturhistorischer Me 
thode angestellte Forschung in neuester Zeit ge 
rade die Polynesier, Mikronesier und Melanesier 
als die jüngsten Kulturschichten der Südsee 
bevölkerung ganz unzweifelhaft erwiesen hat.) 
Näheres über die Initiationszeremonien 
der Majo- oder Duf-Anim, wohnhaft ander 
Südküste von Holländisch Neuguinea, wird uns 
mitgeteilt von A. J. Gooszen (Bijdr. Taal-, Land 
en Volkenk. Nederl. Indie, D. 69, 2. en 3. afl., 
1914, blz. 366—385). Die Majo-Mysterien sind 
eine Art von Beschwörung der Geister oder der 
Gottheit, um Fruchtbarkeit zu erlangen für Mensch 
und Natur. Den Zeremonien liegen Schöpfungs 
erzählungen (in verschiedenen Versionen) zu 
grunde, mit denen ein Phalluskult sich verbindet. 
Puppen stellen den Stammvater und die Stamm 
mutter dar. Letztere spielt im ganzen die be 
deutendere Rolle. Von den Naturgeistern (detna) 
unterscheiden sich die Seelen (heis) der Ver 
storbenen. Der Initiation müssen beide Ge 
schlechter sich unterziehen. Vor Fremden und 
Nicht-Eingeweihten ist alles geheimzuhalten. 
Dieses strenge Gebot ist nach Gooszen auch 
hauptsächlich schuld daran, daß wir über die 
Majo-Mysterien trotz der neu gewonnenen Er 
kenntnisse noch nicht alles wissen. 
d’esprits (ghosts and spirits). De même, le con 
cept du maria n’est nullement primitif puisqu’il 
se trouve très caractérisé dans le vaste archipel 
de l’Océan Pacifique et Indien, dont la population 
ne s’est présentée aucunement comme non-civi 
lisée du temps de sa découverte et qui a érigé, il 
y a des siècles, des constructions mégalithiques à 
Tonga et Ponape, dont les ruines excitent encore 
aujourd’hui notre admiration. (Qu’on se rappelle 
comment les recherches faites d’après la méthode 
ethnologico-historique ont démontré dans ces 
derniers temps que les Polynésiens, les Mé 
lanésiens et les Mirconésiens sont sans aucun 
doute les couches les plus récentes de la civi 
lisation parmi tous les peuples du Pacifique.) 
Quelques détails sur les cérémonies d’ini 
tiation des Majo- ou Douf-Anim sur la côte 
méridionale de la Nouvelle Guinée Hollandaise 
nous sont communiqués par A. J. Gooszen (Bijdr. 
Taal-, Land- en Volkenk. Nederl.-Indië, D. 69, 
2. en 3. afl., 1914, blz. 366—385). Les mystères 
des Majo sont une espèce de conjuration des 
esprits ou de la divinité pour obtenir la fécondité 
pour l’homme et la nature. Ces cérémonies s’ap 
puient sur des mythes de la création (en diffé 
rentes versions) auxquels se joint un culte du 
phallus. Des poupées représentent le premier an 
cêtre et la première mère; cette dernière joue 
généralement le rôle prépondérant. Les âmes 
(heis) des morts se distinguent des esprits de la 
nature (déma). Les deux sexes doivent se sou 
mettre à l’initiation. Le secret doit être gardé 
vis-à-vis des étrangers et des non-initiés. Grâce 
à cette sévère prohibition, dit Gooszen, nous 
ne savons, malgré les résultats nouvellement ac 
quis, pas encore tout sur les mystères des Majo. 
- - 
Bibliographie. 
Dr. Joseph Feldmann. Paradies and Siindenfall. Der Sinn der biblischen 
Erzählung nach der Auffassung der Exegese und unter Berücksichtigung 
der außerbiblischen Überlieferungen. XII + 646 SS. in 8°. Münster i. W. 
AscHENDORFF’sche Verlagsbuchhandlung. 1913. Preis: Mk. 16.50. 
Die Besprechung des vorliegenden bedeutsamen Werkes fällt deshalb in den Rahmen auch 
des „Anthropos“, weil es die „Berücksichtigung der außerbiblischen Überlieferungen“, die es 
in seinem Titel ankündigt, nicht nur äußerlich in einer ganz ungewöhnlich umfassenden Weise 
durchführt, sondern sie sozusagen zu einem organischen Bestandteil des ganzen Werkes macht, 
der auf das Endresultat derselben einen wesentlich mitbestimmenden Einfluß ausiibt.
	        
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