Kleine Mitteilungen .
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Wichtigkeit ist auch , was Schönbach S . 60f . über Kaufringers Verhältnis zu der von ihm herausgegebenen Legende ausführt .
Merkwürdig ist es , dass der im 19 . Gedichte Kaufringers ( Studien S . 94 ) ver - sificierte Vergleich der Welt mit dem Schachspiel eine alte orientalische Parallele hat , wie ich Merx , Idee und Grundlinien einer allgemeinen Geschichte der Mystik , akademische Festrede von Heidelberg 1892 , S . 26 entnehme . Vergleiche Roethe zu Reinmar von Zweter 150 , 10 .
Die Quelle des 20 . Gedichtes 'Von den Vorsprechen' weist Edward Schroeder , Quellen und Parallelen zu Boner ( Zeitschr . für deutsches Altertum 44 ) , S . 426 nach .
Weitere Verbreitung des Traktats von der frommen Müllerin ( Kaufringer No . 17 , Studien S . 92 f . ) ergiebt sich aus Köhler - Boltes Zusammenstellungen in Reinhold Köhlers Kleineren Schriften 2 , 39 . 3 , und aus der Wolfenbiitteler Handschrift Aug . 30 , 8 . 4° ( 3345 von Heinemanns Katalog II , 4 , 355 ) , Blatt 240 ff . [ Über die liche Hausmagd vgl . auch Singer , Zeitschr . f . dtsch . Altertum 45 , 175 . Priebsch , Deutsche Handschriften in England 2 , 8 , No . 12 . Eine dänische Bearbeitung in Prosa in Svend Grundtvigs Nachlass 18 ist betitelt : iEre - Krands for Den Gud - frygtige Tieneste - Pige Susanna . Hvorledes Eremiten blev af Engelen overbeviist om , at Susanna var endnu fuldkomnere end han . Trykt dette Aar ( um 1800 ) ] .
Das Motiv des fremden Kleides ( Kaufringer No . 10 , Studien S . 79 ) sprach Uhland , Abhandlung über die deutschen Volkslieder 33 , 221 als volksmässig an ( Schriften 3 , 274 . 372 . HMS . 3 , 43 a , 3 ) . Auch der Witz des Bades ( Studien S . 39 ) ist volksmässig : Uhlands Volkslieder No . 287 , 10 .
Zu Kaufringer No . 8 vgl . Köhlers Kleinere Schriften 1 , 393 ; zu No . 9 Köhler 3 , 162 ; zu No . 6 Kpunr^oia . 7 , 380 ; zu No . 13 das . 7 , 26 .
Zu Studien S . 58 Zarncke zum Narrenschilf 110 , 13 . S . 24 der Studien , Z . 14 wäre „ der König vom Odenwald " mit Hinweis auf Schroeder , Archiv für Hessische Geschichte und Altertumskunde N . F . III , 1 , 12f . 92 in Anführungszeichen zu setzen . Einige Druckfehler hat F . Piquet , Revue critique vom 29 . April 1901 , No . 17 , S . 335 verbessert .
Königsberg i . Pr . K . Euling .
Alexander Treichel - { * .
Am 4 . August Ii>01 starb im fast vollendeten 64 . Lebensjahre der unermüdliche Forscher Alexander Treichel , der sich besonders um die Landeskunde seiner heimatlichen Provinz Westpreussen dauernde Verdienste erworben hat , dessen Arbeiten aber auch oft darüber hinausgingen und den Forschern anderwärts den Weg zeigten . Zunächst war es ihm um das Heranschaffen des Materials zu thun ; er hat indessen gleichfalls nach verschiedenen Kichtungen hin kritisch gearbeitet und in kleinen Monographien manche Frage nach Möglichkeit erschöpft . — Sein Lebensweg , zum Teil im bewegten Treiben der Grossstadt und im Verkehr mit vielen bedeutenden Männern , zum Teil auf dem Lande und in Verbindung mit dem einfachen Volke , entsprach den verschiedenen Neigungen , die sich in A . T . einigten . Er war am 28 . August 1837 in Alt - Paleschken , Kreis Berent , geboren , besuchte das Gymnasium zu Neustettin ( wo er eine noch bestehende , behördlich anerkannte litterarische Schüler - Vereinigung — „ Gedankenspahn " genannt — gründete ) und bezog nach 185 ! ) abgelegtem Abiturientenexamen 1860 die Berliner Universität . Hier studierte er zwar Jura und Cameralia , doch beschäftigten ihn nicht minder Naturwissenschaften , Prähistorie und Volkskunde , denen er sich denn auch nach einigen Jahren vollständig zuwandte . Nach Beendigung seiner Studien Zeitschr . d . Vereins f . Volkskunde . 1901 32