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Volltext: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde, 11.1901

Roediger : Protokolle . 
der Volksseele angesprochen werden darf . Nicht wenige von diesen Dingen , welche heutigen Tages das Volk auf diesem Gebiete glaubt , sind früher , vor längst vergangenen Zeiten , auch die Meinung der wissenschaftlichen und gelehrten Ärzte gewesen . So ist es also oft veraltete Magistralmedizin , welche im Volke noch unerschüttert ihr Dasein fristet . Lange mag es seiner Zeit gedauert haben , bis diese Lehren so tief in das Volk eingedrungen waren , dass sie ihm allmählich in Fleisch und Blut übergegangen sind . War aber dieser Zustand einmal erreicht , dann vermochten auch die Jahrhunderte nicht diese Ansichten wieder dem Volke zu rauben , obgleich die gelehrten Mediziner sie längst schon verlassen und worfen hatten . Aus den untersten Schichten des Volkes drangen sie dann weise auch in die gebildeten Kreise hinein , auf dem für derartige Dinge lichen Wege , d . h . durch die Wochen - und Kinderstuben . Nun haften sie natürlich auch hier ; denn selten wohl wird es einem Arzte gelingen eine Neuerung in dem Krankenzimmer durchzuführen , wenn eine erfahrene weibliche Verwandte oder Vertrauensperson eine gegenteilige Meinung vertreten sollte . 
Der Verfasser bringt für das soeben Erörterte , wahrscheinlich unbeabsichtigt , einige treffende Belege , indem er zeigt , dass die gleiche Anschauung , wie das Volk sie verteidigt , auch schon der alte Hippokrates gehabt habe . Nun ist es aber keineswegs notwendig , anzunehmen , dass in dem Volke noch aus licher Zeit diese Anschauungen haften geblieben sind , denn wir dürfen nicht gessen , dass die Lehren des Hippokrates noch bis in das 17 . Jahrhundert hinein die wissenschaftliche Medizin sämtlicher Kulturvölker Europas beherrschten . Also nur vor wenigen Jahrhunderten brauchen derartige Meinungen in unserem Volke sich festgesetzt zu haben , und das ist ja in der Volkskunde keine ungewöhnliche Erscheinung . Die von dem Verf . getroffene Anordnung , alle die volkstümlichen Ansichten , welche er bespricht , durch gesperrten Druck besonders augenfällig zu machen , wird dem Volkskundeforscher , der das Buch zu benutzen gedenkt , die Übersicht wesentlich erleichtern . Max Bartels . 
Aus den 
Sitzungs - Protokollen des Vereins für Volkskunde . 
Freitag , den 23 . November 1900 . Herr Geheimrat Dr . Max Bartels sprach über den Schmied und erläuterte seinen Vortrag durch mehr als 50 Projektions - bilder . Er ging diesem Künstler und Handwerker durch alle Zeiten und Länder nach , behandelte seine Geräte , ihre Ausbildung und Anwendung , sowie seine Leistungen nach allen Seiten , wobei auch der Kurschmiede und berühmter Schmiede aus Sage und Legende gedacht und des heiligen Eligius , des Schutzpatrons der Schmiede , nicht vergessen wurde . Dem überaus inhaltreichen Vortrag im einzelnen hier zu folgen , ist ausgeschlossen . 
Freitag , den 28 . Dezember 1900 . Herr Geheimrat Weinhold legte das Schweizer Trachtenwerk vor , von dem Z . VIII , 358 gehandelt ist , ausserdem Abgüsse von eisernen Formen , in denen zu Neujahr und Fasnacht , auch für Kranke und Wöchnerinnen Eiserkuchen gebacken wurden . Sie sind zum Teil mit menten versehen , die der Kunstfertigkeit der die Formen liefernden Dorfschmiede
	        
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