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Schwartz : :
58 . „ Dat was en kotten Öwergang " , seggt de Voss , as em 't Fell öwer de Ohren treckt war .
59 . Er ( sie ) is neilich as 'n oll ^ick .
60 . Oll Lüt sind wünnerlich ; wenn't regnt , gâhn's in't Heun , un wenn de Sünn schient , bliewen's to Hus .
61 . Je eher daran , je mehr davan .
62 . „ Da , Katt , häst'n Plötz " ( ein Fisch ) 7 erwidert man , wenn einer einem eine versteckte Grobheit sagt .
63 . Oft strieken un wenig kieken , dat geft en glatten Mäjer .
64 . Läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken , so sagt man von ihm : „ Der Tod läuft über sein Grab . "
65 . Wo kein Dreck , da kein Speck .
66 . Ein Mann kann mit vier Pferden nicht soviel fahren ins Haus , Als eine Frau mit der Schürze trägt heraus .
67 . „ Es ist wohl eine Ratte in der Buttermilch ertrunken , " pflegt man in der Prignitz zu sagen , wenn jemand ein allem Anschein nach haftes Geschenk erhält . Zur Erklärung der Redensart dient folgende kleine Geschichte : Hans , ein kleiner Bauernknabe , ruft seinem älteren Bruder zu : „ Fritz kumm rinn ! " Dieser antwortet : „ Wat soll ik ? £f Hans erwidert : „ Bottermelk drinken . " Aufs höchste verwundert , fragt Fritz : „ Hotz , wo geit dat to ? " Die Antwort lautet : „ Is Rott in verdrunken . "
Kleine Mitteilungen .
Ein paar volkstümliche Miscellen .
Yon Wilhelm Schwartz .
Fast jede Sache erhält im Volksleben ihre typische Form . Selbst der Krebsfang , wie er bei Fackellicht vorgenommen wird , hat derartige . So wurde mir einst in Neu - Ruppin folgende Beschreibung eines solchen geboten , wie er sich dort abzuspielen pflege .
Sieht während des Fanges , der bei hereinbrechender Dunkelheit vor sich geht , wo die Krebse durch Kienfackeln geblendet werden , einer von den Leuten einen Krebs munter im Wasser herumschwimmen , und will dies seinen Kameraden schnell mitteilen , so ruft er : „ Kir sëcht ter ( tä ) ! " Damit wissen alle , dass ein Krebs sich zeigt , und leuchten begierig nach der Stelle hin . Fällt nun der gefangene Krebs dem soeben beglückten Krebsfänger wieder aus der Hand , — was bei einem einstündigen Fange doch immerhin einige Male geschieht , — so ruft dieser wehklagend aus : „ Putsch sëcht tä ! " Das plätschernde Geräusch selbst , welches der wieder in das Wasser zurückfallende Krebs verursacht , wird durch :