Zur Legende von Robert dem Teufel .
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mythischen Massen dann auseinander gegangen , zumal sie sieh noch in den verschiedensten Volkskreisen , die lange noch in einer gewissen Abgeschlossenheit lebten , wider mannigfach individualisirte , bis aus den verschiedenen Schichten sich zuletzt ein mehr allgemeinerer Volksglaube abhob , der in seinen Göttergestalten gleichsam ein theon aller vorhandenen Lokalculte war . 1
Zur Legende von Robert dem Teufel ,
Von Karl Borinski .
Der ganze Kreis dieser in mannichfacher Hinsicht für die Sagengeschichte interessanten Legenden hat neuerdings eine fleißige literarische Bearbeitung erfahren , 1 so dass es auf Grund derselben wol möglich ist , zu einem allgemeinen Urteil über ihre Bedeutung und ihren etwaigen gischen Wert zu gelangen . Da die bezüglichen Eesultate des Verfassers manche Widersprüche enthalten und in Folge dessen auch herausfordern , so dürfte eine prüfung derselben an dieser Stelle wol am Platze sein .
Die erste Andeutung der Legende findet sich in einer jener heiligen Anekdotensammlungen eines Mönchs aus dem 13 . Jahrhundert , die für die geistliche Literatur ses Jahrhunderts überhaupt charakteristisch scheinen . Der
1 Ein Bild von der Phase des Heidentums , in der die kulte besonders Hervortraten , erhält man , wenn man an die ehrung der verschiedenen Heiligen in den einzelnen Gauen lischer Länder denkt ; was bald wieder in eine entsprechende , bunte Götterwelt ausarten würde , wenn nicht der Clerus die allgemeinen christlichen Vorstellungen festhielte .
2 In Anschluss an eine kritische Ausgabe einer englischen Bearbeitung , der ni . e . Romanze vom „ Sir Gowther " durch Karl Breul . Oppeln , Eugen Franck , 1886 .