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Bruchmann .
doch die Ziffern den Arabern erst von den Indern men . Ferner glaubt er S . 412 nicht recht daran , dass die Phönizier die Schrift von den Aegyptern gelernt haben . Auf S . 429 f . gibt er eine Tabelle der Buchstaben , indem er ihre ursprüngliche hieroglyphische Gestalt und neue aus den Buchstaben entstandene Zeichen beschreibt , stände , auf welche der Name des Buchstabens übertragen ist , und Nationen , denen der Buchstabe abgeht , anführt . So sagt man z . B . in Italien von einem Manne , der einen großen , dicken Bauch hat , somiglia un B u . s . w .
Mir machen diese reichhaltigen Zusammenstellungen den Eindruck , als habe den Menschen ein unvertilgbarer Drang inne gewohnt , auch außer der Wortsprache alle nur möglichen Dinge bedeutungsvoll und „ sprechend " zu machen ; d . h . um sich mitzuteilen , war der Mensch über die sprache hinaus höchst erfinderisch . Dieser Mitteilungs - drang hat sein Gegenstück in der weit ausgebildeten keit und Neigung des Auffassenden , welcher etwas kennen will , schnell , auf verschiedenste Art , nach bisheriger Erfahrung , ohne erst viel Worte abzuwarten , schon aus der äußern Erscheinung . Endlich scheinen mir manche Ausdrucksformen danach eingerichtet , dass sie bequem sind , namentlich Geberden . Eine Mitteilung soll also mit möglichst geringer Kraft und möglichst großer lichkeit , nach dem Princip des kleinsten Kraftmaßes schehen .
K . Bruchmann .
Karl Lange , Dr . , Director der ersten Bürgerschule zu Plauen i . V . Ueber Apperception . Eine logisch - pädagogische Monographie . Dritte völlig arbeitete und vermehrte Auflage . Plauen , F . E . Neu - pert . 1889 .
Dieses Buch scheint mir mit Recht zum dritten Male aufgelegt zu sein und einem guten Bedürfnisse zu eut -