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M ayer .
IV .
J . Grimm , Mythol . 187 weist den germanischen Schwerttanz dem Zio als vorzüglichem Schwertgotte1 zu2 ; andere erinnern auch an Wodan3 , zu dessen Ehren in Yorkshire ein Kiesentanz aufgeführt wird , der vielleicht ein Schwerttanz noch in der altmythischen Gestalt ist [ Fg . 144 , Zs . XX , 15 ] . Auch dem Frô , der gleichfalls ein Schwertgott ist , könnte der Tanz gewidmet gewesen sein . Und so ist es denn überhaupt ganz gut denkbar , dass selbe Tanz zu Ehren verschiedener Götter aufgeführt wurde . 4 Insbesondere lässt sich zur Erklärung mancher bestimmter Formen des Schwerttanzes wol auch
1 Mythol . 184 ff . ; er heißt bayerisch auch Eor = Schwert , vgl . ebda , und darauf verweist auch Schuster im Archiv IX , 401 .
2 Vgl . Fg . 115 . Miillenhoff vergleicht die Mamertalien , durch die Mars gefeiert wurde .
3 Vgl . über Wodan als Kriegsgott Mythol . 121 ff . ; für den in Rede stehenden Punkt insbesondere auch Simrock in seiner Mythol . 4 230 , der aber S . 275 f . den Tanz genauer doch wider unter Zio abhandelt .
4 S . dazu auch Schuster im Archiv IX , 234 u . 235 f . Ob es dagegen auf die Spur des Gottes , dem die jedesmalige Aufführung gegolten habe , leiten kann , wenn das eine Mal Schäfer , das andere Kürschner , sonst Messerer oder noch andere [ die Schäfer sollen auf Frô , Messerer und Schwertfeger auf den Schwertgott Zio weisen , a . a . 0 . 489 ] genannt werden , scheint mir sehr zweifelhaft ; ebenso wenig dürfte eine Zwölfzahl der Tänzer [ 12 Monate ? , vgl . übrigens über die Zwölfzahl Mythol . 4III , p . XII ] für den Sonnengott beweisen , da ja die Anzahl der Teilnehmer sehr wechselt [ s . oben S . 240 ] . In jedem Falle war es ursprünglich im Kähmen des Spieles immer der in dem Führer der Tänzer verborgene Gott selbst , der eine feindliche Gewalt tötete [ vgl . z . B . den Kaiser Karl im Lübecker - Spiel ; anders jetzt in M—S ] .