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K . Bruchmann ,
und endet bei der mit größter physiologischer Anstrengung zu Stande gebrachten Sprachlauten . Die physiologische keit wächst von den Lippen - zu den Gaumenbuchstaben .
Daraus folgt theoretisch im allgemeinen , dass das Kind für den noch unaussprechbaren Laut den , der Schwierigkeit nach , nächstverwanten setzt ; kann es auch diesen nicht sprechen , so lässt es ihn ganz weg . So macht denn ein und dasselbe Wort in den verschiedenen Stadien der Sprache ( des Kindes ) sehr verschiedene Gestalten durch .
Die vom Verfasser angeführten Tatsachen sind , wie er selbst wiederholt bemerkt , noch ziemlich individuell , nicht genug Durchschnitts - Tatsachen . Was er bietet , ist mit Dank angenommen und gegen die Methode der Beobachtung wüsste ich nichts einzuwenden . Sind wir also über die allgemeinen Gesichtspunkte der individuellen Sprachbetrachtung einig , so dürfen wol in aller Kürze einige Zweifel ausgesprochen den , ob die vom Verfasser teils geplante teils vollzogene wendung des Darwinistischen Princips der Ontogenie und Phylogenie in diesem Fall möglich oder richtig ist . So lockend dieser Gedanke ist , scheint doch zweierlei festzustehn , einmal , dass die psychologische Betrachtung , das heißt die Lehre von der Apperception , nach jenem Prinzip einzurichten ist . Andrerseits , dass es für die lautlichen Verhältnisse sehr darauf ankomt , grade die Verschiedenheiten zwischen der urgeschichtlichen Sprachschöpfung und der unsrer Kinder zu berücksichtigen .
Welche Lehre sollen wir denn daraus ziehen , dass die vom Kinde zuerst producirten Laute , wie p , & , m , f , d , n , h »beinahe dieselben« sind , welche sich als die einzigen in den Sprachen gewisser Naturvölker finden ? Sollen wir annehmen , dass alle Völker einst so kindlich in ihren Lauten gewesen sind ? Wenn ja , fragen wir , warum die Maori u . a . ewig Kinder geblieben sind . So mag sich hier und da eine logie finden , ohne dass jedoch ein Glied durch das andre Erklärung findet .
Auch eine andre Analogie scheint nicht fruchtbarer zu sein . »Aus dem Lallen des Kindes erklärt sich die Neigung