Beurteilungen .
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da keine Rede . Solche Hingabe an die Erscheinungen der Sinnen weit in der poetischen Darstellung kann nur dann stattfinden , wenn das Publikum der Natur noch nahe steht , aber auch nur dann , wenn es durchschnittlich gleich gebildet ist . Denn wenn auch alle Kunst auf Reproduction beruht , so ist doch diese Form der Darstellung vorzugsweise reprodu - cirend . Dies setzt aber voraus , dass mit bloßer Reproduction dem Interesse des Publikums genügt ist , dass es nicht bereits mit kritischer Auswahl dem gebotenen Werke gegenübersteht . Solche Gemeinsamkeit der Empfindung und des Ausdrucks zwischen Dichter und Publikum ist nur möglich , wenn beide nahezu identisch sind , in der Volkspoesie . Darum wird auch in den ursprünglichsten Verhältnissen dieser Art , bei den Griechen in der Ilias , so gut wie nie zwischen Sänger und Publikum unterschieden . Nur einmal XVIII , G04 wird in der Beschreibung des Schildes des Achill der Sänger als iïsïoç andern Menschen entgegengesetzt ; II , 594 und XIII , 731 kommen nicht in Betracht .
Wir scheiden vom Verfasser mit Erwähnung einer naiven Kleinigkeit , des Ebers , den der Dichter gvmv snißijtoqa nennt ( 11 , 131 ; 23 , 278 ) und einer sentimentalischen Größe , welche er p . 34 der deutschen Sprache beschert hat mit dem Worte Sichselbstspiritualisirenwollen . Sein Stil überhaupt lässt viel zu wünschen übrig .
K . Bruch mann .
Zu den Psalmen und den Egveda - Hymnen .
Von Dr . Holzman .
Die Psalmen und die Rk mit einander zu vergleichen , erscheint zuvörderst hinsichtlich des Inhalts geboten . Eine solche Vergleichung dürfte ein nicht unwesentlicher Beitrag zur vergleichenden Religionsgeschichte sein .