Lautgesetz und Analogie .
Methodologisch - psychologische Abhandlung von Prof . Franz Misteli bei Gelegenheit der Schrift :
Morphologische Untersuchungen auf dem Gebiete der germanischen Sprachen von Dr . Hermann Osthoff und Dr . Karl Brugman . Erster Teil . Leipzig , Verlag von S . Hirzel . 1878 . S . I—XX und 1—290 .
( Schluss . )
Nachdem ich die beiden ersten Grundsätze der neuesten Richtung der Sprachwissenschaft ( im vorigen Bande S . 365 ff . ) beleuchtet habe , komme ich nun zu den beiden letzten , die eine kürzere Darstellung gestatten , zunächst zu der Frage : Gibt's bezüglich der Analogie einen Unterschied zwischen alten und neuen Sprachen , resp . findet sie in neuen häufiger statt und ist sie häufiger zu statuiren als in alten ?
Brugman verneint diese Frage im »Vorwort« S . XIV »es darf nicht im mindesten auffallen , wenn Analogiebildungen in den älteren und ältesten Sprachperioden in demselben Umfange oder gar in noch größerem Umfange uns entgegentreten wie in den jüngeren und jüngsten« ; S . XVI »so sicher können wir auch dessen sein , dass die gesammte psychische Seite ihrer Sprechtätigkeit . . . . in derselben Weise und in demselben Maße unter dem Einfluss der Ideenassociation stand , wie sie noch heute steht und dar , so lange Menschen Menschen bleiben werden , stehen wird« ; S . 138 wird es als Erkenntnis neuerer Zeit bezeichnet ,
Zeitschr . für Völkerpsych . und Sprachw . Bd . XII . 1 . -