Steinthal , Nachtrag »zur Volksdichtung« .
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oder deren Analogie zeigen , abgesehen von den Pietäts - und darum religiösen Wirkungen des Familienlebens , ist die findung des Feuers wohl am einflussreichsten für die wicklung der religiösen Vorstellungen .
Von der Erwähnung mancher Einzelheit sehe ich ab . Aus dem bisherigen muss sich der Leser ein Urteil gebildet und die Ueberzeugung gewonnen haben , dass nur ein schätztes Buch zu einer so ausgedehnten Besprechung anlassen konnte .
K . Bruchmann .
Nachtrag „ zur Volksdichtung " .
Von H . S teint hai .
Der geistvolle Beobachter Ulrichs ( Reisen und Forschungen in Griechenland . 1840 ) sagt S . 130 f : Aráchobci ( im delphischen Tale , am Parnassos ) »ist ein Ort , wo das Leben des griech . Landvolkes mit seinen schönern Eigentümlichkeiten tritt . . . häufige Festvereinigungen und die lebhafte liche Feier von Hochzeiten und andren sonst häuslichen Festen besonders aber die uralte Sitte , in großen Chören zu tanzen und den Tact mit Gesang zu begleiten , machen die Poesie zum Bedürfnis . Unzählige dichterische Producte keimen wie Frühlingspflanzen auf und gehen wieder unter , während zelne ausgezeichnete Lieder sich länger erhalten und weiter verbreiten , ohne dass man sich je um den Namen dessen bekümmerte , der sie zuerst sang . Wem ein guter Gedanke , eine treffende Wendung einfällt , setzt sie singend hinzu , und so wächst oft ein Gedicht im Munde des Volkes an und erhält eine gegründete und vollendete Form , von der es vielleicht bei der ersten Improvisation ziemlich weit entfernt war« ( vergi , oben S . 38 . 39 ) . »Wie von den homerischen Gedichten , kann man von den neugriechischen sagen , dass