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Volltext: Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft, 11.1880

Darstellung und Kritik der Böckhschen Encyklopädie etc . 95 
er die Behauptung aufstellt , die Encyklopädie sei »statistisch« , so hat er sicherlich hierbei die bloß didaktische oder tische Bedeutung der Methode im Auge und namentlich unser II . B . b . Zu dieser Behauptung führte ihn wohl die andre , die Encyklopädie sei »nicht legislatorisch« . Das ist sie aber in der Tat ( wir setzten oben den mildern Ausdruck lativ ) , so gut wie die Logik und Metaphysik und alle Er - kenntnislehre . Am besten wird sie freilich verfahren ( und wird gar nicht umhin können , es so zu machen ) , wenn sie dem Lernenden großartige philologische Leistungen vorführt . Jede Tat aber , die als Muster dient , wird eben damit zum Gesetz : sie ist eine Darstellung oder Verwirklichung des setzes . So mag die Theorie der Exegese und Kritik hin an sich rein beschreibend oder erzählend bleiben ; sie ist trotzdem für den Lernenden gesetzgeberisch . 
Fragt man nan endlich , wie sich der Studirende der Philologie zur Encyklopädie verhalten solle , so kann allerdings auch unsre Antwort nur so lauten wie die von Böckh gebene : er muss sie sich neben dem Special - Studium eignen und von dieser immer wieder zu ihr zurückkehren . Das Ziel aber ließe sich wohl bestimmter so ausdrücken : Wenn die Encyklopädie gewissermaßen den geistigen Aether darstellt , der alle philologische Specialkenntnisse umweht und durchhaucht , so muss ihr Inhalt im Kopfe des Philologen aus dei Iianssceridenz , in welcher er geboten und von dem Jünger aufgenommen wird , in die Immanenz versetzt werden , welche ihm in Wahrheit eignet . Er muss aufhören , als besondres Material ein besondres Dasein neben dem speciellen philologischen Inhalt zu führen , und muss bloß als Kraft im Denken und Wissen wirken . 
Der Meister aber wird in seinen Forschungen , wenn sie auch auf bestimmte einzelne Aufgaben gerichtet sind , doch eben damit zugleich jenes Allgemeine , jene apriorischen Momente , immer vollkommner gestalten und sogar risch bereichern . Auch insofern ist die Encyklopädie , wenn man es so nennen will , nur statistisch , als sie freilich bloß lehren kann , welche apriorischen Momente bisher in der
	        
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