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Zur ( Jasuslehre von Dr . H . Hübschmann . München . dor Ackermann . 1875 . VIII u . 338 S .
Hübschmann stellt sich in diesem wertvollen Buche eine zwiefache Aufgabe . Er will zunächst »die Resultate der neuesten Forschungen auf dem Gebiete der Casuslehre nach einem Rückblick auf die wichtigsten der früheren Arbeiten« zusammenfassen und vorführen und dann die Lehre von den Casus und den Präpositionen in der Sprache des Avesta und im Altpersischen darstellen . Das erstere tut er in dem ersten ( S . 1—146 ) , das letztere in dem zweiten Teile ( S . 147—338 ) .
Die Darstellung des ersten Teils — über den zweiten enthalten wir uns des Urteils und ziehen aus ihm nur die den einzelnen Beispilen vorausgeschickten allgemeinen merkungen in Betracht — ist klar und eingehend und kundet den umsichtigen , sorgfältig prüfenden Forscher . Die Grenzen der Untersuchung sind weiter gezogen als man es in einem Buche , dessen grösserer Abschnitt der Casuslehre des Avesta gewidmet ist , erwarten möchte . Denn wie in einem Anhang ( S . 138—146 ) auch die Lehre von den Casus bei den Arabern und Indern berücksichtigt wird , so schließt sich an die Behandlung der ursprünglichen Bedeutung der indogermanischen Casus ( S . 93—113 ) eine Besprechung der Casuslehre vom linguistischen Standpunkt ( S . 113—130 ) an .
Von den Casus erörtert Hiibschmann am eingehendsten den AccusatiV ( S . 61—66 ) bei Besprechung von Rümpels Theorie , dem er hinsichtlich dieses Casus beistimmt , und im Anschluss , an die Behandlung der sprachvergleichenden suchungen den Genetiv ( S . 104—113 ) . In Betreff dieses Casus , bei dessen Erörterung er auch zumeist im Anschluss an Garnett ( Proceedings of the philological society Vol . II ) und Rost ( Jahresbericht der D . M . G . 1846 ) nicht - sche Sprachen zu Rate zieht , pflichtet er der zuerst von Höfer ( Zur Lautlehre 1839 ) ausgesprochenen Ansicht bei , dass er — im Singularis der A - Stämme — mit den Adjectiven auf aio auf einer Stufe stehe und von diesen sich nur dadurch terscheide , dass er nicht flectirt werden könne . Wie nahe