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wärtigen Zustand unsres Lebens keineswegs eine unbeschränkte Herschaft ausübe . — Mit Kant und Schopenhauer scheidet Fortlage empirischen und intelligiblen Charakter ( 446 ) .
Die Erwartung des Lesers , in den »Beiträgen« sche Psychologie zu finden , wäre fast durchweg eine rechtigte ; Kategorien wie Wille , Charakter u . a . werden lediglich mit den constructiven Mitteln der Urseele und der aus ihr fließenden Triebe eingeführt . Grade diese speculative Art der Betrachtung , die durch umfassende Naturkenntnis unterstützt wird , mag manchem willkommen sein . Ich zweifle nicht , dass sowol der allgemeine metaphysische Standpunkt Fortlages , wie er sich in diesem Buche darstellt , als auch seine Behandlung psychologischer Probleme dem Leser fache Anregung bieten wird . Man sieht wie wenig die culation bei uns erstorben ist . Nur in Kürze bemerke ich , dass die mythologische Apperception des Proteus den ihr von Fortlage beigelegten ahnungsreichen wissenschaftlichen grund mir keineswegs zu haben scheint .
Anders als Fortlage will , erklären die Abgeschlossenheit und den conservativen Charakter der Chinesen Peschel a . a . 0 . S . 170 und Waitz Anthrop . I . 416 , wo auch Ritter , kunde IV , 712 citirt wird . — Darüber , dass einzelne Völker einer Race zurückbleiben , s . Waitz Anthrop . I 390 f . , dass alle gleichbegabt seien , 430 f . 393 . ( Ein störender Druckfehler ist es , wenn S . 24 Anmerk . 2 und S . 30 unten , der erste Band von Steinthals Abriss der schaft als »Einleitung in die Psychologie der schaft " erscheint . )
Dr . K . Bruch mann .
Fl' - Paulsen : Versuch einer Entwicklungsgeschichte der schen Erkenntnistheorie . Leipzig , 1875 .
Von der Entwicklungsgeschichte der kantischen sophie , die K . Fischer im III . Bande seiner Gesch . d , n ,