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der Erscheinung herüber , wo sie dann natürlich grade das Umgekehrte von dem zu bewirken vermag , was hauer ihr zugesteht , nämlich die Aufhebung der li tat . Auf jenem metaphysischen Gebiete war die Aufstellung dieser unbewiesenen Freiheit ziemlich unschuldiger Natur , durch diesen Kunstgriff entsteht ein Angriff auf alle liche Wissenschaft in scheinbar wissenschaftlichem Gewände , den man vermessen nennen muss . Denn er vermisst sich , zwei Begriffe , welche die Menschheit nur in ihrer Kindheit noch zusammen denken kann , allem Fortschritt licher Klarheit zum Trotz wieder unter ein Joch zu spannen , die Begriffe : Freiheit und Welt der Erscheinung . Diese messenheit ist nicht geringer als die des Dogmas der barkeit . Beim Versuche die mit Fischerschem Pathos schilderte , freiwillige Charakterumwandlung sich nur zu denken , steht einem , um mit Schopenhauer zu reden , im eigentlichen Sinne des Wortes der Verstand still .
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Soweit die objective Seite der Fischerschen Tat , ihre Erscheinung vor dem Richterstuhle der Zeitgenossen . Anders gestaltet sich die subjective , ihre Entstehung in der Gedanken - werkstatt des Autors . Wir sahen , dass derselbe eine liche Realerklärung seiner neuen , geistigen Polenz gar nicht zu geben im Stande war , dass er über den Willen eben doch nicht hinauskam und sich deshalb eine ganz analoge Zurückweisung gefallen lassen musste wie der ungebildete Verstand , welcher das gewöhnliche liberum arbitrium indiff'e - rentiae das : Ich kann eine Handlung ebensogut tun als lassen , aufrecht zu erhalten unternimmt . Er deutet nur auf den Punkt hin , wo jene Freiheit liegen soll , ohne auch diesen genauer zu bestimmen ; er schildert ihre Wirkungsweise mit hohem Schwünge , ohne ihr Wesen zu kennen , und dieses Alles bloß auf die Existenz einer andern dunkeln tatsache hin , nämlich des Gewissens , — ungefähr wie der Astronom , der aus den Störungen der Planetenbahnen die Eigenschaften eines neuen , noch unentdeckten Planeten be * -