Steinthal , Beurtheilung .
Mythenforschung versteht , will uns und sich doch noch glauben machen : „ Diese frühern Geschlechter , die noch die Frische von Kindern neben der Tiefe des ernsten Mannes hatten , die nicht alles abgemacht glaubten , wenn sie die Dinge in der Natur mit Beilegung eines Namens einregistrirten , sie " . . . schufen Mythen !
Indem nun der Verfasfer in seiner Darstellung weit über den Mythos hinausgeht und überdies überall auf dem Punkte des Ursprungs des Mythos zu stehn glaubt : so gewinnt seine Arbeit in demselben Maße den psychologischen Charakter als er den historischen verliert . Ich muß es allerdings sehr ken , wenn ich sage , der Verfasser verhalte sich zum Mythos principiell wie jemand , der die Wörter der Sprache aus der Onomatopöie erklären will — ich muß dies dahin beschränken , daß zwar allerdings principiell der Standpunkt Beider derselbe ist ; daß aber thatsächlich wegen der verschiedenen Natur von Sprache und Mythos dieser Standpunkt in Bezug auf den Mythos bei weitem nicht solche Jrrthümer erzeugt , wie in Bezug auf die Sprache . Der Fehler ist wesentlich ein formaler , ein methodischer . Allerdings weiß Schwartz , daß er sich weise an die Anschauungen und Vorstellungen , an die Gebräuche und den Aberglauben des ungebildeten Volkes zu wenden hat , nicht an „ die durch die Cultur getränkte und getrübte tion " , daß man die künstlerische Form , die der Mythos z . B . bei den klassischen Dichtern der Griechen angenommen hat , von ihm abstreifen muß , um die „ plastisch ( soll heißen : „ unfläthig " ) - volksthümliche Gestalt des Mythos zu erfassen . " Aber immer ist doch die Ansicht , die mythischen Vorstellungen des deten deutschen Volkes stellen uns den Mythos der Urzeit dar , mindestens noch eben so falsch , wie es die Behauptung sein würde , das Gothische zeige uns die Formen der Ursprache .
Wer nach den vorstehenden Bemerkungen den rechten dernden Verstand an die Arbeiten des Verfassers bringt , wird in denselben viel Vortreffliches finden . Das gilt auch von der neuen oben angezeigten . Auf Einzelnes einzugehen ist hier nicht der Ort .