benen und von Bauernunruhen erschütterten Deutschland des frü-
hen 16, Jahrhunderts (vgl. Engels, 1951, 116; 126). Anderer-
seits ist zu beachten, daß sich die Erlebnisberichte der Kon-
quistadoren auf die Information für das spanische "Mutterland" s
vorrangig für Krone und Adel, orientierten.
Da schriftliche Erlebnisberichte fehlten, mangelte es an einem
persönlichen Zurückwirken von eventuell aus Deutschland stammen-
den Zroberem Mexikos auf ihre Heimat und auf Europa überhaupt.
Der persönliche Kontakt, die eigene Anschauung der mexikanischen
Wirklichkeit durch einzelne Deutsche, hatte bis zum Ende des
18, Jahrhunderts für das Hexiko-Bild in Deutschland keinerlei
entscheidende Bedeutung, Die Cuellen eines Mexiko-3ildes, das
Sich zumeist in den weiteren Rahmen bestimmter Vorstellungen
von Amerika, der gesamten neuentdeckten Welt jenseits des Atlan-
tik, einfügte, stammten fast nur aus zweiter Hand.
Nachrichten, genannt "Newzeit" oder "Neuzeitungen", verbreiteten
sich zu Beginn des 16, Jahrhunderts schnell über Europa. Diese
"Zeitungen"®) gaben Berichte von den Erfolgen kühner Eroberer
und den Merkwürdigkeiten der neuentdeckten Länder, Einige der-
selben waren an den Kaiser gerichtet, wie die Briefe des Erobe-
Fers von Mexiko, Cort&s, andere an spanische Adlige, deren Ver-
wandte oder Untergebene an den Eroberungszügen teilnahmen (Nowot-
ny, 1960, 13£f),
In vielen deutschsprachigen Gebieten gab es eifrige Verbreiter
aller Nachrichten von den neu aufgefundenen Gebieten. Schüler
Gutenbergs waren in allen Ländern Mittel- und Westeuropas auch
für die Anfertigung von Flugschriften tätig, wie zum Beispiel
Cromberger in Spanien una Portugal (Franck, 182; Cort@s, De, p.
XVI). Gutenberegs Erfindung des Druckens mit beweglichen Lettern
(ungefähr 1436) ermöglichte bzw. erleichterte die Verbreitung
von Neuigkeiten unter den Bevölkerungsschichten, die des Lesens
und Schreibens kundig waren; zu ihnen gehörten nach der Zerstäö-
2) Sie sind als Vorläufer unserer Zeitungen zu betrachten und
waren für sie namengebend.