B) Kenntnisse über Mexiko und seine indianischen Kulturen von
der Eroberung bis zum Entstehen eines wissenschaftlichen
Mexiko-Bildes im 19. Jahrhundert
VL ZONE T
''_Zeote Kenntnisse und die Bedeutung früher Kulturkontakte
Die Kenntnis von der Entdeckung neuer Gebiete verbreitete sich
nmittelbar nach der ersten Westindien-Reise von Kolumbus 1492
über Spanien hinaus in Europa. Dies beweist unter anderem eine
1494 in Basel gedruckte Flugschrift eines Briefes des Entdeckers
in lateinischer Sprache (Colom, 3.5.1494).
Neben Vertretern anderer europäischer Völker beteiligten sich
höchstwahrscheinlich auch Deutsche an den spanischen Expeditio-
ven nach der Neuen Welt, Daß ihr Anteil nicht besonders groß ge-
wesen sein kann, ist durch die politische Situation in den deut-
Schen Kleinstaaten zu Beginn des 16, Jahrhunderts erklärlich und
zeigt sich an der geringen Zahl deutlicher Spuren von ihrem Mit-
wirken und Hinweise darauf in den Aıgenzeugenberichten und den
bald nach der Eroberung verfaßten Chroniken,
Obwohl heute durch die Veröffentlichung von Archivmaterialien
mehr alte Quellen erschlossen sina als im vorigen Jahrhundert,
hat die Feststellung des Geogranhen Sophus Ruge (1831-1903)
noch nicht an Berechtigung eingebüßt, daß man "nach einer her-
vorragenden Leistung oder Theilnahme deutscher Männer verge-
bens" (97) sucht, Diese allgemeine Einschätzung trifft im ETO-
Ben und ganzen auch für die Eroberung Mexikos (1519-1521) zu.
In einer zur Zeit des Faschismus veröffentlichten Arbeit unter-
Suchte der Historiker Pferdekamp die Beteiligung Deutscher an
der Eroberung und Srschließung Mexikos bis zum Beginn inten-
Siver Forschungstätigkeit durch Alexander von Humboldt, um
"einen neuen Beitrag zur Geschichte des Auslandsdeutschtums
geben zu können" (1938, P+ IX). In der Arbeit wurde dieser Ant2il