März,
nach älterer Schreibung: Merz, weil hier der lateinische Name Martius
nachgesprochen und der Umlaut nach alter Weise durch e bezeichnet
ward (wie bei Eltern). Der dritte Monat des Jahres, im Kalender
des Romulus der erste und von ihm dem Gott Mars gewidmet, der
eigentlich ein Sonnengott war, aber später das Portefeuisle des Krieges
annahm. Auf diese Bedeutung weisen noch die Ausdrücke Märzfeld
und ausmerzen hin: Märzfeld ist soviel wie Marsfeld, Campus
Martius, und ausgemerzt werden die Schafe wie untaugliche Re—
kruten. Einen deutschen Cigennamen des Monates gibt es nicht;
Tenzmonat, Srühlingsmonat sind Umschreibungen und nicht üblich.
J. Die Tagundnachtgleiche.
In diesen Monat fällt die erste Tagundnachtgleiche oder
das Frühlingsäquinoktium. Bei ihrem scheinbaren Umlauf
um die Erde tritt die Sonne am 21. März in den Aquator und
geht morgens uin 6 Uhr auf und abends um 6 Uhr unter, was
12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht ergibt. Tag und Nacht
sind die Bestandteile unserer Zeit. Das Jahr ist in dem griechi⸗
schen Rätsel ein PVater von zwölf Söhnen wie Israel; es bildet
gleichsam zwölf Stämme. Jeder der Zwölf hat wieder dreißig
Kinder. Aber die Kinder sind Zwillinge, halb weiß und halb
schwarz, Tag und Nacht.
Und doch sagen wir, der Monat habe dreißig Tage. Wie
geht das zu, daß der Tag auf einmal zusammenschrumpft und
nur 12 Stunden ausmacht, während er doch 24 zählt? — Die
Hälfte ist mehr als das Ganze; hier ist sie älter als das Ganze.
Wir klich ist nur die Spanne von Sonnenaufgang bis zu Sonnen⸗
untergang, die helle Zeitspanne, das, was den Namen Tag