Oktober,
der zehnte Monat des Jahres, im Ralender des Romulus der achte;
es ist sonderbar, daß die vier letzten Monate einfach numeriert und alle
falsch numeriert sind. Die lateinischen Zahlwoͤrter, die darin stecken,
gleichen den unsrigen auf ein Haar, wolilen wir aber unsere deutschen
orte einsetzen, so stimmte die Rechnung nicht. Es ergibt sich jedesmal
ein Unterschied von zwei.
Oktober ist ein Wort wie Oktave oder wie Oktogon; das
Dkto bedeutet acht. Es ist dasselbe, über alle indogermanischen
zprachen verbreitete Zahlwort wie unser acht, acht sogar älter und
ursprünglicher als oeto, wie Tabak älter als Tobak ist; das k ist nur
in ch verschoben worden. Da das Zahlwort ursprünglich Dualform
zeigt, so nimmt man an, es sei sopiel wie zweimal vier gewesen. Zwei⸗
nal vier Finger an jeder hand, die Daumen nicht mitgerechnet, zwei
Jesraden. Die Vier wäre die Grundzahl, die Echt eine Stufe der Dier
gewesen, darauf folgte dann die neue Zahl, die Neun. Uralte Zähl⸗
methode. UAuf ein Doppeltes scheint ja auch die arabische Ziffer 8
hinzuweisen. —
Zweiter, beziehentlich dritter Herbstmonat. Saatmonat, Wein⸗
monat, Weinlesemonat, der Winduͤmemandth Karls des Großen
(ateinisch Vindemia, Weinlese). Andere alte Namen des Oktobers
find: Gilbbhart und CLaubbrust (soviel wie CLaubbruch, Laubfall).
I. Die Eleusinischen Mysterien.
Im altrömischen Kalender mußte der Oftober der achte
Monat sein, weil das Jahr mit dem Wärz begann. Warum
begann es mit dem März? — Weil die Welt mit der Tagund—
nacht gleiche angefangen hatte. Das war Tradition; von jeher
ist der 21. März als der Weltschöpfungstag betracht et worden.
Der Widder, in dessen Zeichen die Sonne im Srühjahr steht,