September,
der neunte Monat des Jahres, im Kalender des Romulus der siebente
und daher der siebente genannt. Denn September ist ein Wort
wie Septett oder wie Septennat, abgeleitet von dem uralten indo⸗
germanischen Zahlwort septem, das bei uns: sieben lautet; es
liegt auch dem griechischen Worte Hebdomas zugrunde, das die
siebentägige Woche bedeutet; ein Geistlicher oder ein Lehrer, der den
Wochendienst hat, ist der hebdomadar. September ist also dasselbe
wie Siebener, diese Zählung aber seit Jahrtausenden veraltet.
herbstmonat, zu Karls des Großen Zeiten auch: holzmonat,
althochdeutsch: Witumandth genannt, weil im September der
Schlag anfing; man nahm an, daß das im Winter gefällte Holz besser
sei als das im Sommer gefällte.
1. Die Wage.
Zum zweitenmal erleben wir das Schauspiel der 3zwei
Sleichen. Die Sonne, die im September in das Zeichen der
Wage tritt, geht pünktlich um 6 Uhr auf und um 6 Uhr wieder
unter, so daß Tag und Nacht genau zwölf Stunden dauern
und einander die Wage halten. Man nennt das die Herbst⸗
tagundnachtgleiche, das Aequinoctium autumnale (lonuepio
ꝓbivonupui bei Uristoteles).
Das Zeichen der Wage gehört, wie man leicht sieht, nicht
zu den alten guten; es wurde erst unter Augustus, wahr—
scheinlich auf Veranlassung des Sosigenes, in den julianischen
Kalender eingeschmuggelt. Es sollte das Syumbol der Zeiten—
gleichheit sein; etwa dachte man auch an die jetzt in Tätigkeit
tretende Getreidewage. Im ursprünglichen Tierkreis standen
die Scheren an Stelle der Wage — die Scheren des Skorpions.