Juli.
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des Julikäfers legt seine Eier besonders an die Wurzeln der
Gräser und schadet der Wintersaat erheblich. Auf den Blättern
der Küchengewächse aber liegt es bei großer Hitze und Trocken—
heit wie ausgestreutes Mehl: der giftige Mehltau, der jetzt
pedantisch und noch dazu unrichtig: Meltau geschrieben wird.
Auch der richtige Tau fällt in den heiteren und stillen Nächten
reichlich, weil sich dann die Gräser und die Blätter unter den
Taupunkt der Luft abkühlen, das heißt unter den Grad, bei
welchem die Luft den Wasserdunst nicht mehr aufgelöst erhalten
kann. Aus demselben Grunde hält sich auch der Schnee auf den
Blättern und Nadeln länger als auf dem Erdboden; sie sind
unter dem Gefrierpunkt.
Termine.
2. Juli: Mariä heimsuchung, will sagen: der Besuch, den die
Mutter Gottes ihrer Base, der Elisabeth Zacharias machte;
der Priester Zacharias war in einer Stadt auf dem Gebirge
Juda, südlich von Jerusalem, angestellt; Maria, die in Nazareth
vohnte, hattes demnach einen ziemlichen Weg zu machen.
Unterwegs pflückte sie, um ihren Durst zu löschen, Walderd⸗
beeren, die jetzt in höheren Lagen reifen; noch jetzt heißt es,
daß die heilige Jungfrau die verstorbenen Kinder in die Erd⸗
beeren führt. In Rötzschenbroda beginnt an diesem Datum
die Erdbeerbörse. Lostag.
10. Juli. Gedächtnistag der Sieben Brüder, die mit ihrer Mutter
seli citas zu Rom unter Antoninus Pius die Palme des Mar⸗
turiums erlangten (A. D. 150). Reliquien derselben kamen
im 9. Jahrhundert nach Deutschland: den Leib eines der
Brüder erhielt der Bischof von Paderborn, den eines anderen
der Graf Walpert, der Enkel Widukinds, vom Papste zum
heschenk (niedergelegt in Wildeshausen, angeblich im Kloster
Ottobeuren).
13. Juli: Fest der heiligen Jungfrau Margareta, der Prin
zessin, die durch Kitter Sankt Georg vom Drachen befreit wurde
uind die bei der diokletianischen Christenverfolgung zu Antiochia
in pisidien den Märturertod erlitt (&. D. 307). Sie gehört
zu den vierzehn heiligen Nothelfern und ist eine Lieblingsheilige