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Eilftes Kapitel.
Wie die sieben Schwaben wider Willen nach Biberach
kommen und dasellst das Bier probieren.
Nachdem sich die Sieben mit Gottes Huͤlfe
glücklich aus dieser drohenden Gefahr gerettet hat—
ten, hielten sie am Donauufer Nachtruhe, weil
sie es doch nicht für räthlich hielten, sich noch
einmal den Gefahren der Nacht anzuvertrauen.
Am folgenden Morgen brachen sie dann in aller
Fruͤhe auf und fanden wirklich bald die Straße
nach Biberach. Nun hatten aber die sieben Schwa⸗
ben die eigenthümliche Grille, daß sie nur höchst
ungern eine Stadt betraten und so beschloßen sie
uun auch jetzt, Biberach zu umgehen. Hierauf
stritten sie sich, auf welche Art dies wohl am ge—
scheidtesten geschehen koöͤnne und lange waren sie
hierüber ganz uneinig. Endlich trug die Meinung
des Muckenschwaben den Sieg davon. Dieser
Ehrenmann aber schlug vor: Man sollte außer⸗
halb der Mauern die Stadt umgehen und daun
zu dem Thore, welches gen Ravensburg zu lag,
hinausmarschieren. So vermeide man die Stadt
und gelange wieder auf die rechte Straße. Deß
waren die Uebrigen sehr zufrieden und gingen
ruͤstig vorwaͤrts. Als sie aber am Biberacher
Stadtthor angekommen waren, schwenbten sie von
der Straße ab und gingen rechter Hand in die