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Volltext: Objekt, Bild und Performance

1996, 275). Dafür, dass dieser Bezug auf ein Festgefrorenes durchaus als Man- 
gel empfunden werden kann, sprechen auch die Schwerpunktsetzungen im 
Rahmen der Frankfurter Konzeption. Dazu gehören die Aufwertung der Aus- 
stellungseröffnung mit Hilfe von namhaften, disziplinenübergreifend relevan- 
ten Gästen sowie des alle Altersstufen ansprechenden Begleitprogramms mit 
unterschiedlichen Formaten, wie Vorträgen, Workshops, Performances und 
zahlreichen Zwischenformen.'® Beides verweist auf die zentrale Bedeutung, die 
dem tatsächlichen Zusammenkommen und dem konkreten Austausch im Aus- 
stellungsraum im Rahmen dieses Konzeptes zukommen. Ob daraus tatsächlich 
»ein zivilgesellschaftliches Engagement für das 21. Jahrhundert entsteht« (Deliss 
2012, 11), der Sloterdijksche »intelligente Grenzverkehr« oder Carl Einsteins »le- 
bendige Schule« (Deliss 2012, 19) sei hier dahingestellt. In jedem Fall scheint 
mir das Frankfurter Konzept dort anzuknüpfen, wo die Pacific Hall von 1971 
vielleicht auch nur scheinbar gescheitert ist: einen Rahmen zu schaffen, in dem 
nicht nur Kuratoren- und Künstlerschaft, sondern auch den Besucher_innen 
2ain Flugerlebnis ermöglicht wird - und zwar weniger im Sinne einer Gänsehaut- 
{MAX-Veranstaltung, sondern in der Form, wie es der Künstler Jose de Jesus 
Martinez in seinem Essay zum Fliegen im Flugzeug, seiner Theory of Flight ge- 
schildert hat: 
„Ihe tiniest sound, the most furtive hiccup in the engine, is perfectly 
delineated by the silence and becomes a deafening roar: an opening 
'hrough which fear leaps directly into the neck of the heart. A second or 
an eternity later, silence again fills in the cracks of the fragile, fractured 
universe, demanding all our sensitivity and our closest attention. That 
is why aloft we can see and feel so many details that we don’t even con- 
sider on the ground.« (Martinez 2012 [1979], 31) 
Anmerkungen 
AMNH, Anthropology Archive, Pacific Hall Documents, Folder P. Beelitz/Timeline - 
Paul Beelitz: Note to the Record - Margaret Mead Hall of Pacific Peoples, Oktober 2002. 
Miriam Kahn, seit 1970 als Mitarbeiterin im Team von Mead am AMNH tätig, datiert die 
Schließung der ersten Pacific Hall sogar bereits auf 1974 (Kahn 1995, 325). 
Zur Problematik der hier verwendeten Begriffe Pazifik, Melanesien, Polynesien, Mikro- 
nesien und ihren kolonial-ethnisierenden Implikationen siehe die begriffsgeschichtli- 
chen Anmerkungen von Jeffrey Geiger (Geiger 2007, 2-3). 
Library of Congress, Washington D.C., Manuscript Division, Margaret Mead Papers and 
the South Pacific Ethnographic Archives, Box K 15 - Fact Sheet: Hall of Peoples of the 
Pacific, 7.5.1971. 
AMNH, Anthropology Archive, Pacific Hall Documents, Folder 1971 Opening 1960 Cor- 
respondence - Margaret Mead: First Draft presenting proposed exhibit emphasis for 
‘he Pacific Island Hall, January 1960. 
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