Ihomas 1980, 354). Seit 1925 unternahm sie zahlreiche Forschungs- und
Sammlungsreisen in die Pazifikregion, was zahlreiche Umzüge zur Folge hatte
ınd ihr Büro in einem Turmzimmer des AMNH nach Meads Bekunden letztlich
zu ihrem dauerhaftesten Wohnsitz machte (Mead 1973, 17).
Preston McClanahan, der in seiner Karriere als bildender Künstler vor al-
lem mit der performativen Ästhetik des Ephemeren sowie mit kinetischen
Jbjekten experimentiert hatte, entwickelte für die Präsentation des in sechs
geographische Regionen unterteilten Pazifiks (Indonesien, Melanesien, Po-
‚ynesien, Mikronesien, Philippinen und Australien)? ein modulares Vitrinen-
konzept. Das Baukastensystem der zerlegbaren Rahmenvitrinen griff auf die
Materialien Aluminium, Plexiglas und Glas zurück und besaß abgesehen von
der dezent gehaltenen Rahmenkonstruktion keinerlei opake Elemente. Auch
lie Objekte innerhalb der insgesamt 163 Vitrinen sowie die erläuternden Tex-
ie waren auf durchsichtigem Plexiglas, gleichsam schwebend angebracht. Die
außergewöhnlich helle, bläulich gefilterte Lichtstimmung im Ausstellungsraum
verdankte sich einer aufwendigen flächig-skulpturalen Deckeninstallation:
»To indicate a permanently blue sky, more than 1.000 cool-white fluorescent
ubes were hung from the ceiling, baffled by thousands of blue, three-by-six-inch,
leaf-lite metal sheets.« (Kahn 1995, 325). Ein blauer Terrazzo-Fußboden sollte
auf den pazifischen Ozean verweisen. Thematisch fokussierte Ausstellungsab-
schnitte ergänzten die geographisch orientierten alcoves:
»Special exhibits examine on a Pan-Pacific basis the use ofcocoanuts and
betel nuts, music making, the kinds and uses of money, the manufacture
and decoration of Batik cloth, treatment of heads and faces, the archaeol-
’ıgy of the Pacific, and the effects of culture-contact with the West.«3
Wie bereits David Hurst Thomas, Miriam Kahn und andere geschildert haben
"Ihomas 1980; Kahn 1995; Losche 2006; Wagelie 2007), war Meads Vision für die
Ausstellung nach ihrem eigenem Bekunden gewesen, das Inselfeeling des Pazi-
fiks zu vermitteln. In einem Ausstellungskonzept aus dem Jahr 1960 schreibt sie:
The Hall will be designed to give an impression of islands and sea, with
a feeling of lightness and distance, and the occasional density of the
deep bush. (...) Sound effects of the sea in all its moods, the pounding of
he reef, lapping of waves on the beach, the occasional roar of the tem-
pest will be used.«*
Die Idee einer Soundinstallation war erstmals 1955 in die Ausstellungsplanung
eingebracht” und später in der Realisierung der Pacific Hall auch tatsächlich
umgesetzt worden. Zusätzlich zu den Klängen des Meeres hatte man für diesen
Zweck auf Musikaufnahmen aus den in der Ausstellung präsentierten Regionen