Digitalisate

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Volltext: Objekt, Bild und Performance

oder in Form von Bildern, Bildfolgen, verknüpft mit einem Text, Daraus entwi- 
ckeln die Nutzer im Prozess der Nutzung eine Wissensspirale, bestehend aus 
weiterführenden Gedanken oder spezifischen Kurzdialogen, die mit »Wissens- 
schnipsel« umschreibbar sind. Signifikant ist eine zu beobachtende Knappheit 
an Worten in den einzelnen Beiträgen - die Texte sind zumeist sehr kurz und 
fragmentarisch, Das transportierte Wissen umfasst vielfach subjektives Wissen, 
Spezialwissen im Ratgeber-Bereich sowie historisches Wissen, gesammelt aus 
persönlicher Erfahrung, aus der Erinnerung oder auf Grund eines individuellen 
Spezialistentums. Überdies sind konkretes Wissen und subjektive Meinung der 
Kommentatoren in den Beiträgen mitunter schwer zu trennen. Ob es sich bei 
den fraglichen Textbeiträgen um Halbwissen oder um Desinformation handelt 
ist kaum zu ergründen. 
2, Im Hinblick darauf stellte sich die Frage, ob Wissenssysteme, wie das 
von YouTube zur Verfügung gestellte, Teil der Visual Culture sind. Ich fasse 
den Begriff der Visual Culture im Sinne von William J.T. Mitchell weit und in- 
terdisziplinär. Online-Plattformen wie YouTube sind mixed media (Mitchell 
2005). Sie sind kommerziell, da sie sich über Werbung finanzieren und sind 
unter diesem Vorzeichen mit anderen Mediensystemen, wie Tageszeitungen, 
Kommerzfernsehen etc. vergleichbar. Die Verbindung eines redaktionellen 
Beitrags mit Werbeaspekten sowie auch die Werbung an sich sind Teil der 
Visual Culture. Zwar können Beiträge ohne redaktionelle Durchsicht direkt 
gepostet werden, dennoch wachen interne Kontrolleure darüber, dass keine 
gravierenden Regelverstöße erfolgen und auch der jeweilige Video-Poster 
kann redaktionell eingreifen.” Immer wieder tauchen zum Beispiel Seiten 
mit gesperrtem Inhalt auf, weil die GEMA die Rechte für die Veröffentlichung 
nicht eingeräumt habe !® Und auch der Urheber selbst hat die Möglichkeit, 
tedaktionell einzugreifen, indem er zum Beispiel Kommentare beifügt und 
andere entfernt. 
3. Zunächst habe ich die Bild- und Textebenen, deren Visualisierung, und 
das Layout mit den Werbeflächen auf der Online-Plattform, ebenso wie auch 
dei der Erforschung von illustrierten Printmedien für sich betrachtet. Obgleich 
ich davon ausgegangen bin, dass man in der Feldstudie die Werbung ausblen- 
den kann. Vor allem solchen Clips, deren Zugriffszahlen fünfstellig und höher 
sind, ist meist noch ein professioneller Werbespot vorgeschaltet, der die Wahr- 
üehmung des präsentierten Stücks beeinflusst. In diesem Zusammenhang wäre 
eine weiterführende Forschung, fokussiert auf die Rezeptionsanalyse, von be- 
sonderem Interesse. 
4. YouTube funktioniert auf den ersten Blick ähnlich wie herkömmliche 
Bibliotheken und Archive: Man muss keine Signatur eingeben, sondern ein 
Stichwort, um etwas zu finden, hinterlässt dabei aber selbst eine Art Signatur, 
(Ormiert aus den eigenen Gewohnheiten. Diese Signatur kann wiederum von 
der Plattform interaktiv genutzt werden. Auch in analogen Archiven hat es 
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