mit ihrer Erniedrigung und Dehumanisierung umzugehen - ohne diese zu
perpetuieren - sowie Würde, Widerstand und Hoffnung für die Zukunft aus-
zudrücken (Kirshenblatt-Gimblett 2006, 40). Dieses komplexe Anforderungs-
profil spiegelt sich auch im Leitmotiv der Slave Lodge: »From Human Wrongs
fo Human Righits«. Die bewegte Geschichte des Hauses hat ihre Spuren in den
Dauerausstellungen hinterlassen. Während im Erdgeschoss mithilfe von künst-
‚erischen Interventionen die Geschichte der Sklaverei Thema ist, sind im Ober-
geschoss noch Reste des Museums in seiner früheren Funktion als historisches
Kulturmuseum erhalten. Porzellan und Silber der Eroberer sowie eine kleine
ägyptische Sammlung rahmen den ca. 100 m* großen Saal für Sonderausstel-
lungen ein, in dem What We See von Februar bis Mai 2009 beeindruckte Pres-
sestimmen hervorrief.
Aufbauend auf die breiten Debatten über die Rolle anthropologischer For-
schung und musealer Repräsentation in der Aufarbeitung der kolonialen Ge-
schichte Südafrikas, schienen die Journalist_innen eine kritische Auseinan-
dersetzung mit der Vergangenheit vorauszusetzen. Sie konzentrierten sich auf
Hoffmanns Strategien der kreativen Dekonstruktion (Minnaar 2009) sowie auf
den möglichen Lerneffekt der Ausstellung für interkulturellen Umgang in der
Gegenwart. (Cooke 2009)
»[The exhibition - d. Verf.] leaves nobody off the hook through the web
ofjuxtaposed sensual experiences it mixes. (...) Even with only the faded
images and rough casts of history to go on, these artists made images of
real people. With their voices ringing in the background, the effect is a
zhostly frisson. Indeed as Hoffmann says, it’s a buzzy dialogue of sound
and sight that creates a sense of a »history of the present«.« (Minnaar
2009)
Weltmuseum Wien
Jem Prinzip des »versioning« treu bleibend wurde What We See nach seiner
ersten europäischen Station in den Basler Afrika Bibliographien‘ an die insti-
tutionellen und räumlichen Bedingungen des Weltmuseums Wien angepasst.
Ich hatte dabei die inspirierende Aufgabe, diese Adaptionen in Kooperation mit
Anette Hoffmann durchzuführen, Das 2011 noch unter seinem ursprünglichen
Namen Museum für Völkerkunde bekannte Haus beherbergt über 200.000 Ob-
jekte aus aller Welt und aus unterschiedlichsten Sammlungskontexten. Es kann
seit 2007 infolge einer mehrjährigen sanierungsbedingten Schließung seine
Sammlungen nur in Sonderausstellungen dem Publikum zugänglich machen.
Dementsprechend war es What We See nicht möglich, in direkten Dialog mit