Hoffmann nennt diese Form des Zusammenspiels von unterschiedlichen ge-
schichtlichen und zeitgenössischen Quellen
»versioning (...), a multiplication of representations (...) so as to show
more, or multiply, and juxtapose - images, but also stories, comments
and accounts. (...) What we chose to exhibit may, or may not capture
he personalities of the people who were cast. It shows possibilities of
representation.« (Hoffmann 2009a, 13)
Ziel dieses Ansatzes ist es, die Produktion von Bedeutungen zu kontextualisie-
ren und zu problematisieren. Die unterschiedlichen Aussagen, Fotografien, Ge-
mälde und Stimmen treten in ein spannungsgeladenes Verhältnis zueinander,
durch das der/die Besucher_in aufgefordert ist, sich selbst zu positionieren und
zwischen diesen multisensorischen Stimuli Sinn zu stiften. Weit davon entfernt,
»Wahrheiten« über Lichteneckers Archiv zu konstituieren, geht es vielmehr
darum, mögliche Versionen und Interpretationen bereitzustellen (vgl. Peeren
2009).
Eine Frage des Kontextes
Diese von postkolonialen Überlegungen geleitete Repräsentationsstrategie, die
neben dem Fokus auf die Oral History eine direkte und kritische Wortwahl bei
len Ausstellungstexten mit einschließt, wurde je nach Ausstellungskontext un-
‚,erschiedlich rezipiert. Ursache dafür scheinen nicht nur die verschiedenen lo-
calen Institutions-/Geschichten und ihr Grad der Aufarbeitung des kolonialen
Abb. 2 Die Ausstellung What We See in der Iziko Slave Lodge in Kapstadt, 2009. © Rui Assubuji.