realen und virtuellen Räumen sozialer Interaktion und evoziert Formen ihrer
gegenseitigen Überlagerung. Durch den Gebrauch von Medien, wie des In-
:ernets mit seinen diversen Foren verbunden mit Bildern und Textbeiträgen,
entwickelten sich neue Formen und Orte der Repräsentation, die in Bezug auf
ıhren demokratischeren Zugang sowie ihre subversiven und widerständigen
Nutzungsmöglichkeiten hin zu diskutieren, aber auch auf ihre Konsumption
nin zu untersuchen sind. Ihr Einsatz hat nicht nur Einfluss auf die Repräsen-
:ation an sich, sondern auch auf die Objekte der Repräsentation, und führt zu
veränderten Rezeptions- und Konsumgewohnheiten.
Diese Themen wurden vom 30. November bis 01. Dezember 2012 auf der
von der Gesellschaft für Ethnografie (GfE) veranstalteten Tagung »Repräsen-
tationspraktiken ethnographischen Wissens zwischen Objekt, Text, Bild und
Performance« von den Tagungsteilnehmer innen und Referent_innen, den
Autor_innen des vorliegenden Bandes diskutiert. Innerhalb eines breiten the-
matischen Spektrums gehen die Autor_innen insbesondere folgenden Zusam-
menhängen und Fragestellungen nach:
> Haben sich die (Macht-)Relationen zwischen Repräsentierten, Repräsentie-
(‚enden und Konsument_innen gewandelt und wenn ja, wie?
Welche Positionierungen werden den Repräsentierten dadurch ermöglicht
oder genommen - sowohl im Sinne einer post- und dekolonialen Einfor-
derung eines Gehört-Werdens, aber auch im Sinne neuer - postmoderner -
Formen von Exotisierung?
Was folgt daraus für die Ethnographie selbst sowie für die Auswahl und Me-
thode ethnographischer Forschung?
Ausgangspunkt und Grundlage für die Diskussion dieser Fragen ist die Analyse
verschiedener, nicht ausschließlich auf textlicher Darstellung basierender Re-
präsentationsformate und -praktiken sowie deren Ästhetik und Wirkmächtig-
keiten. Dabei treten die medienspezifischen Merkmale der einzelnen Formate
im Kontext der Aufbereitung und Inszenierung ethnographischen Wissens für
Museen, den Kunstmarkt, als Film und im Internet hervor und legen offen, dass
ınd wie sich abgebildete und abzubildende Realitäten ergänzen und verändern.
Die Autor_innen der ersten drei Beiträge widmen sich den Ethnographi-
schen Modi.
Silvy Chakkalakal untersucht die Arbeiten von Margaret Meads Ethnogra-
2hie als eine ästhetische und aisthetische Praxis. Die kritische Selbstreflexion
der Anthropologin sowie die Darstellung des kulturell Anderen brachten Mead
dazu, unterschiedliche Wissensspeicher, wie Text, Bild, Film oder Objekt auf
experimentelle Weise zu verbinden und methodisch darüber zu reflektieren.
Auf der Basis dieser theoretischen Konzeption fragt Chakkalakal nach den vi-
zuellen, sensuellen und poetischen Modalitäten und Möglichkeiten ethnogra-
phischer Repräsentation und nach den Figuren, Materialen und Methoden, die
athnographisches Wissen hervorbringen.
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