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Körtes aus Phrygien und Schliemannsche Erwerbungen
aus Ägypten, schließlich die Sammlung Rudolf Virchow.
Im Erdgeschoß sind die vorgeschichtlichenAlter-
tümer und die Schliemann-Sammlung sowie im
Saal. V die Ergebnisse der Turfan-Expeditionen, so-
weit sie zugänglich gemacht werden konnten, im ersten
Stockwerk die Sammlungen aus Afrika, Ozeanien und
Amerika, im zweiten Stockwerk die Sammlungen. aus
Indien, Indochina, Indonesien, Tibet, China,
Japan,. Korea, Ryükyü-Inseln im dritten Stock-
werk: Fortsetzung der indischen, chinesischen, afri-
kanischen, ozeanischen und amerikanischen
Sammlungen.
Die Anfänge der ethnologischen Sammlungen gehen
in verhältnismäßig frühe Zeit zurück. Sie bildeten einen
Teil der. im ‚Laufe des 17. Jahrhunderts entstandenen
wissenschaftlichen und Kkunstästhetischen Sammlungen,
welche lange gemeinsam den‘ Namen ‚,Kunstkammer‘“‘
führten. Die kolonialen Unternehmungen des Großen
Kurfürsten hatten die Anknüpfung geboten... Eine ge-
regelte Beachtung und Pflege konnten sie aber erst finden,
als die ursprünglich mit ihr vereinigten Sammlungen,
welche der alten Mittelmeerkultur galten, einzelnen
Wissenszweigen zugefallen waren und so die Ziele und
Aufgaben der jetzt ethnologisch genannten Forschung mit
größerer Klarheit erkannt und festgestellt werden konnten.
Als erst‘ die antike Archäologie mit ihren Zweig-
disziplinen, die mittelalterliche und moderne Kunst-
geschichte sich entwickelt hatten, als die Entzifferung der
Hieroglyphen und der Keilschrift der alten Geschichte
Vorderasiens eine Basis gegeben hatte, wodurch diese
Wissenschaft erst lebensfähig geworden war, da erübrigte
es nur noch, die Behandlung der asiatischen und ameri-
kanischen Kulturen sowie die Eigenartigkeiten der soge-
nannten Naturvölker wissenschaftlich zu gliedern und
durch Sammlungen zu stützen. Da diese Arbeit erst seit
etwa einem Menschenalter mit bewußter Methode angefaßt