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Gott anbepfehlen. Er lasse euch die heutige Nacht selig ruhen und am
nächsten Morgen mit frischer Gesundheit aufstehen.“
Unterdessen haben die Scholaren und Adjuvanten in der Schule
die „Leichencoquin“ verzehrt und sind Amt und Communität mit reichen
Gaben von Trank und kalter Speise geehrt worden.
Der nächste Tag findet alle an der gewohnten Arbeit. Auf dem
frischen Grabhügel des verstorbenen Ortshannen beginnen die Gräser
zu sprießen, und Mutter Natur breitet freundlich ihren grünen Teppich
über denselben. Nach wenigen Wochen aber erglänzt auf dem schmuck—
losen Grabstein die sinnige Inschrift:
„Wohl stirbt der Mensch, der gute,
Für sich und Gottes Ruf zu früh.
Doch stets zu früh verlieren wir
Die Guten — ach! so selten hier;
Drum weinen wir um sie.“
nie
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