INTERVIEW MIT ABI WALLENSTEIN
eine gute Akustik für die Straßenmusik. Früher war der Platz sehr
beliebt bei Straßenmusikern. Heute ist dieser Bereich keine Bühne
für Straßenmusiker mehr, denn er wird, als Maßnahme zur Vertrei-
bung von Obdachlosen und Drogenabhängigen, durchgehend mit
klassischer Musik „bespielt“.
Zu seiner Auswahl von Standorten sagt Abi Wallenstein:
„Bei mir ist das auch so eine Gewohnheit. Von da wo ich wohne,
kann ich die Spitaler Straße gut mit der U-Bahn erreichen. Und
dann geh ich immer da hin. Das hat nicht mit irgendwelchen ratio
nalen Überlegungen zu tun. Bergedorf wäre zu weit, Alsterarkaden
zu unübersichtlich, da gibt es nicht so eine große, offene Fläche. In
Ottensen war ich auch ein paar mal, aber für mich ist es zu eng. So
vom Feeling. Ich bin ziemlich laut
mit der Gitarre und der Stimme und
wenn ich das Gefühl habe, dass ich
die Leute richtig belästige mit der
Musik, die das nicht hören wollen,
dann fühl ich mich sehr gehemmt.
Deswegen brauche ich ein gewis-
ses Areal. Ich glaube das hat damit
Zu tun “
Ein besondere Art der Strassenmu-
Sik ist das Spielen in U-Bahn-Wag-
gons. Die Musiker steigen ein, fah-
ren ein oder zwei Stationen mit, spielen ein Stück zumindest kurz
an und sammeln Geld von den Fahrgästen ein. Obwohl mit dieser
Art der Auftritte gutes Geld zu verdienen sei, habe er das noch nie
versucht.
Xylophonspieler in Ottensen
„Es gibt auch Musiker, die die U-Bahn beackern. Das wär” mir zu
aufdringlich. Ich will niemandem auf den Wecker fallen. Zum Teil
Sind das die gleichen Leute wie auf der Straße. Und zu manchen