713 Enge de Dör vör jen Nas zou[clga ([chmace).
De deur wordt hem voor den neus tjoegedaan. Ha. ll. S. 127. |
714 Öme der Stoul vör jen Dör [ebe.
Den Verkehr mit jemand abbrechen.
In diefer Redensart ift ein {rüheres Symbol bei einer. Eigentumsüber-
iragung erhalten. „Bei dem Erwerb eines Haufes mußte der neue Beliber
fich auf einen Stuhl [eßen, der frühere Befiber wurde „entfeb!" und mußte
auf einem vor dem Haufe aufgeftellten Stuhl Pla nehmen.” Blumf[cein,
S. 118, Vergl. ferner Richter, Nr. 197. ;
715 Deä löift wi ene Honk oane Staß. .
„Ja, [o einiger Bürger alsdann (zur Heiligtumsfahrt) ohne Gält were, würde
jolches demfelben ein halber Defpekt [eyn, und gienge eben, wie ein
Hund ohne Schwanb.” Noppius I, 5. 138.
716 Sich usn&me wi der Honk, deä en e Späl K&jele jeloufen eb.
Hij is er zoo angenaam als een hond in een kegelspel. Ha. 1, S. 319.
Unabfichtlich in eine Gefellfchaft von geladenen Gälten geraten. ©
717 Wenn de Jecke opftönt, da falle de Stöul öm.
Der Dumme hat keine Manieren.
718 Ich feng der Weig alleng. }
719 Ich köm alleng de Trap erav. ©
Dankende Ablehnung der Begleitung beim Ab{cdiednehmen.
Die Treppen in den Häufern, die nach dem Brande vom 2. Mai 1656
erbaut wurden, waren, wie Rhoen (Beitrag zur Baugefcichte Aachens im
17. Jahrhundert, $. 20) bemerkt, „entweder Spindel- oder Wendeltreppen,
gerade Treppen wurden nur felten angewandt". Ein Seil erfebte das
Treppengeländer, infolgedeffen erforderte der Abftieg auf [olchen Treppen
immerhin Adıtfamkeit, die anwenden zu wollen man durch die Redensart
zu erkennen gab.
In dem Kinderfpiel „Köllche verberije” wird der Abftieg als hals-
brechend bezeichnef. Dort heißt es: „Rüchnas, Stenknas, kom noa jen
Trapp erav, zerbreich der Hals net". Veral. Z. A. G.-V., Bd. 9, $. 206.
6. Unterhaltung.
a) Anrede.
720 Mafrau.
So wurde gewöhnlich die Abtiffin von Burtfcheid genannt. Nach dem Id.
war es auch eine Ehrenbenennung der Frauen der Bürgermeifter und
Schöffen der freien Reichsltadi Aachen.
721 Man Jödes.
Anrede jedes unbekannten Mannes qgeringern Standes.
722 Frönd[chäf.
Anrede eines Unbekannten.
723 Dengskeriche.
Wird als unbeftimmier Figenname gebraucht.
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