557 Dat eß ene blüdije Vetter.
blüdig = blutsverwandt. Vereinzelt hört: man auch, wenn der Aachener
Gemeindeutfch [pricht, ein „blühender Vetter”. Der angeheiratete Veiter
heißt: haufe Vetter, die angeheiratete Nichte: hauf Niatche.
558 Heä moß Nonk a mich [aje.
Zur Bezeichnung des Neffen. Das Wort Neffe fehlt in der Aachener
Mundart.
559
Weä [ich de Nas av[chnit, deä verjchängelirt* Ji Jefech.
Wer über feine Verwandten, [einen Stand oder [eine Verhältni[fe in weg-
werfender Weife [pricht, [chädigt fein eigenes Anf[ehen.
560 Et Hemb jeät mich noader äls der Rod.
Dat hemmet is neger dan der rock. T. Nr. 746.
Die nächfte Sorge gilt meinen Angehörigen.
Ill. Tägliches Leben.
Il. Leben im Haufe.
561 Woa jenge Man eß, doa eß jenge Rost,
Woa jeng Frau eß, doa eB’jenge Stoat?.
562 Der Dröp än der Fred ha.
In zuflriedener Ehe leben.
563 E Leäve wi ene Könek ha.
Sagt der Mann zum Lobe [einer Frau.
564 Engen open Häng draje.
Vergl. Mathäus, 4, 6; Lukas 4, 11.
565 De Weckweiche [önt noch em Jang.
Von dem Leben in den Flitterwochen.
566 Hüi Pütlchjere? än Leck*, morije Klöp® met der Steck.
Hiute liep, morne leit,
deist der werlde unstaetekeit. Freidank 31, 16; bei Z. S. 68.
567 Die hat noch jen one&fe® Wogad va mich jehuat.
568 Sich knebele? va [röch beß [pia.
In größtem Unfrieden leben.
569 Sei verdraje [ich wi Kab än Honk.
Zij leven als katten en honden. Ha. I, 322.
Zur Bezeichnung eines feindfeligen Verhältniffes.
EA
ı verunf[taltet. ? Staat = Puß, Aufwand. ? Küßchen. * lecken. * Schläge.
$ das nicht ihrem Wohlgefallen gemäß gewefen wäre. 7? Woriwechfel haben.