A. Lebenslauf.
|. Kindheit und Jugend.
1. Kinderzeit.
1 Met ene Helm jeboare Jia.
Glücsshaube (Amnion), Kinderbälglein, Wehmutterhäutlein, Eihaut, die bei
der Geburt auf dem Kopfe des Kindes wie ein Häubchen liegen bleibt.
Kinder mit Glückshauben find Glückskinder, S. v. Hovorka und Kronfeld,
Bd. I, S. 188.
2 Sondeskenger, Jlöckskenger.
3 Dat eß noch e Panneltäßche.
So heißt das Kind, ehe es getauft ift. In Naffau wird es alsdann Pannltielchen
benannt. Vergl. Kehrein, Volks{prache und Volkslitte in Nalfau, Bd. I, S. 302.
4 Et Kenk lit doa wi ene Prenz.
Ift Ichön gebetiet.
5 Speije Kenger, deije! Kenger.
Das {freiwillige Speien der Kinder zeigt eine gejunde Natur an. ;
6 Et Jresmännchen? (Sankmännchen) ejen Ögen ha.
Sagt man, wenn die Kinder [chlaftrunken immer die Augen reiben. Jreß zu mhd.
griez = Sand, Sandkorn. Kleine Stücke Steinkohle werden auch Jreß genannt.
7 Et Kenk jlicht? fi Väder, äls öv et em us et Jejech jefchneä* wür.
8 Et Kenk eß perzis® [i Väder (Modder).
9 Bäckelchere wi Kälemöl® ha.
10 Et eß e Kenk wi en Wolek.?
Ein befonders kräftig entwickeltes Kind von blühendem Ausfehen.
11 Dat eß en Apeklößje.
Kind mit klugen Auglein. Id. Apeklößje i[ft an[cheinend aus Apekroalfch
umgedeutet worden, wozu eine beftiimmte Perfon mit dem Namen Nikolaus
Veranlaffung gegeben haben mag. Unter beiden Bezeichnungen verfieht
man vornehmlich ein [chelmifches Kind, aber auch, wie unter Kroat[ch allein,
eine kleine verwachjene Perfon. In Maaftricht heißt es „De bis enen ape-
krootich” und man meint damit Kinder und kleine Perlonen. Das Wort ift
1 gedeihende. * Endigt in der Aachener Mundart ein Haupt-, Eigenjchafts-
oder Verhältniswort auf e, Jo wird des Wohlklangs wegen ein n angehängt, wenn
ein Selb{tlauter oder ein mit h beginnendes Wort folgt. Dasfelbe ift der Fall bei
der Nennform des Zeitworts, der erften und dritten Perfon, die auf e endigen.
3 gleicht. * gefchnitten. © präzife. ® In Teig gebackener Apfel. ” Wolke.