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aber zu dem, was Hamkonius über Holler sagt (Pluto, inferni
dominus). Hiernach hält sich Uller zur Zeit der Herrschaft
Balders, im Sommer, in der Unterwelt auf: 7 Monate. Die sieben
Jahre in unserem Reim sind als sieben Monate zu verstehen.
Simrock sagt in seiner Mythologie S, 292 f,: fast in allen Sagen
von der Heimkehr Odins als Sommergottes tritt die Zahl von
sieben Jahren an die Stelle der sieben Wintermonate des Nordens.
Das Krankwerden Pietje-Hollos bedeutet den Verlust seiner
Herrschaft an den Gott des Lichtes und des Sommers, wie um-
gekehrt das Lahmwerden des Sonnenrosses Baldurs, das Ab-
nehmen des Sonnenlichtes gegen den Winter hin, den Beginn
der Herrschaft Hollers bezeichnet. (Vgl. den ahd. Zauberspruch:
Phol ende Wödan vuorun zi holza, dü wart demo Balderes volon
sin vuoz birenkit.) An die Stelle Baldurs ist St. Johannes ge-
treten: er muss wachsen, ich aber muss abnehmen, Ev. Joh. 3,30.
Petrus, der Apostel der Hoffnung, ist an die Stelle Hollers
getreten.
30. Stephanstag, 26. Dezember.
De hollige Sinte Steffen,
De milde Godes.Drupt,
Jerusalem to de Poorte,
So gung men stieten upt
Men wurp hem mit de Flintsteen
Het Flees al van de Been.
Dorum, kumt Sint Steffens Dej,
Christ, wor nu also ne].
Aus Monatsblatt VI, H. 8, S. 349 (Rhaude, Pastor Stell-
wagen). Seit dem 4. Jahrhundert wurde das festum Stephani
protomartyris am 26. December gefeiert: natus est Christus
(25. Decbr.) in terris, ut Stephanus nasceretur in coelis. Die