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Dat mag Janman sülven doon!
Got geev hum ’n gode Mörgen:
Dor mag Janman sülst vöör sörgen!
Jan, Janman, Maljan ist eine altgermanische Gottheit, die
nur einen christlichen Namen bekommen hat; aber auch so
noch. wurde sie vermaledeit, weil die alte heidnische Verehrung
selbst unter christlichem Titel noch bei dem Volke fortdauerte.
Einige Sprichwörter, die Doornkaat-Koolman’s Wörterbuch IT,
S. 139 unter Jan aufführt, mögen in gewisser Beziehung zu
dieser Gottheit stehen: he is bol weer haven Jan==er ist bald
wieder obendrauf. Überall erscheint „Janman‘ in Beziehung
zum Bauern, zum Pflügen (im Frühjahr), überhaupt zur
Ackerwirtschaft. — Maljan wird auch ein auf dem Dachfirst: (am
Giebel oder über dem Scheunenthor) angebrachtes hölzernes
Männchen genannt, welches beide Arme in die Seiten stemmt,
wie es denn auch ähnliche Gebäcke giebt. S. Monatsblatt IX,
H. 10, S. 456, vgl.. bei Doornkaat-Koolman’s Wörterbuch 1. c.
„'t is mis, sä Jan, do har hum ’n hund in’t holten been beten“.
Jene Mehlgebäcke gehören der Frühlingszeit an. ‚„Janman sat
up de schösteen un flikde sine scho‘, so fängt ein sehr bekannter
Volksreim an. Vgl. Monatsblatt 1. c. Ein anderer beginnt:
/Jan, span an, dre Katten vööran, dre Hunde vöörup, dor geit
Jan bovenup! Das passt alles genau auf den Frühlingsgott
Donar, von dem Grimm sagt (Mythol. S. 174): „Donar ist im
Vergleich mit Wuotan weniger geistig und erhaben. Donar hat
eine derbe sinnliche Kraft voraus, die ihn grade der besonderen
Verehrung einzelner Stämme empfehlen musste.‘ Man vergleiche
das Männchen mit in die Seiten gestemmten Armen! Zu den
betr. Stämmen rechnet Grimm nach S. 162 auch das friesische
Volk. — Einmal erscheint Janman als auf Schusters Rappen
gehend, das andere Mal auf dem Wagen fahrend. Nicht reıtend!
Grimm S. 151: Thor (Donar) reitet nie wie Wodan: Thors Ge-