Digitalisate

Hier finden Sie digitalisierte Ausgaben ethnologischer Zeitschriften und Monografien. Informationen zum Digitalisierungsprojekt finden Sie [hier].

Suchen in

Volltext: Alte Heimatklänge

1. Neujahr. 
Ik wünsk jo to dat n@e Jaar 
’n jungen Freer mit geelkruus Haar. 
Ik wünsk ’t Burintje ’n goldene Kroon 
Un tokomen Fröjaar ’n heel dikken Soon. 
Die Verse erinnern an den Haussegen in dem unter Nr. 2 
folgenden Epiphanienliede. Daneben haben sie an sich keine 
selbständige Bedeutung: sie sind ‚ein Ausfluss dieses Schönen 
Liedes, finden auch aus dem Berchtenfeste heraus ihre tiefere 
Erklärung. — Zum Ideal des Freiers gehört es, dass er jung 
(auch noch Jungselle, kein: Witwer) ist und „geelkruus Haar“ 
(blondlockiges H.) hat. Einem Misogyn und Hagestolz würde 
man solches Haar gewiss nicht zuschreiben. Vgl. „Roosje van 
de Ride spun so fine Side, fine Side, geelkruus: Haar u. 8. w.“ 
Ühland „Volkslieder“ S. 249, wo das Lied Nr. 108 überschrieben 
ist: das gelbkrause Haar. Im Liede selbst kommt vor: Junkherr, 
schnidet aff juw gele kruse har! Lang herabwallendes blond- 
lockiges Haupthaar war ein Hauptschmuck des edelgebornen 
freien Germanen. Vgl. Lilieneron „Historische Volkslieder“ 
II, S. 451 f.: mit sinen langen gelen krusen haren, gelen barde, 
Nach Tacitus Germania Cap. 4 gehört ein trotziges, blaues Auge 
und rötlich blondes Haar zur Charakteristik des germanischen 
Körperbaues. — Entfernter zu vgl. ist Uhland 1. c. S. 286: gel- 
weiss har==hellblondes Haar (wie schwarzbraun = dunkelbraun). 
Ob der Wunsch übrigens dem gnädigen Fräulein der Burg, der
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.