35
Simon. Beglücker meines Hauses! — Komme nun, liebste
Mutter, und würdige mich auch du, dasselbe zu betreten.
Magdalena. O wie glücklich schätzen. wir uns —
Martha. Die Mutter unsres Herrn bei uns zu haben.
Lazarus. Auch ihr, Geliebte, tretet zu uns! Wir wollen
Wehmut und Thränen mit einander theilen.
Alle. Ach möchte doch der teuerste Lehrer wiederkommen !
(Gehen Alle in das Haus,)
IV. Vorstellung.
Der letzte Gang nach Jerusalem.
Prolog.
Volk Gottes! Sieh’! Dein Retter. ist nahe dir;
Gekommen ist der längst dir Verheissene.
O hör’ ihn! folge seiner Führung!
Segen und Leben wird Er dir bringen.
Doch blind und taub erzeigt sich Jerusalem;
Es stosst die dargebotene Hand zurück.
D’rum kehrt sich auch von ihm der Höchste,
Lässt es versinken in sein Verderben.
Der Vasthi Stolz. verschmähet das Königsmahl;
D’rob schwer erzürnt, verweiset der. König sie
Aus seinen Augen, wählt sich eine
Edlere Seele zur Eh’genossin.
So wird die Synagoge verstossen auch;
Von ihr hinweggenommen, wird Gottes Reich
An and’re Völker hingegeben,
Die der Gerechtigkeit Früchte bringen.