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[1854]
Es ist nicht allezeit gewesen wie heute, wo ein
gebildeter Mann sich schämt, einen Briefsteller auf
sein Bücherbrett zu stellen. Im siebzehnten Jahr
hundert noch gehörte mehr Bildung dazu, einen Brief
steller zu lesen, als gegenwärtig einen zu schreiben.
Dieser höchst populäre Literaturzweig, dessen Spröß-
iluge zuletzt Geschwisterlinder mit den Omedlinburger
Komplimentierbüchern geworden sind, erscheint der
malen wie eine heruntergekommene Sippschaft aus
altem, weiland gutem Hause. Selbst in der Geschichte
der Buchdruckerkunst wird der Ahnherr der deutschen
Briefsteller mit Ehren genannt. Wenige Jahrzehnte
nach der Erfindung Gutenbergs druckte der berühmte
Meister Anton Sorg in Augsburg bereits den ersten
deutschen Briefsteller. Dieses Buch war also ein
wahrer Vorder- und Flügelmann in der langen Front
der sogenannten gemeinnützigen Bücher, die sich all
mählich breit über unser ganzes literarisches Schlacht
feld gepflanzt hat.
In diesen stolzen, gelehrten alten Briefstellern
wöge man mit mir eine Weile behaglich blättern, und